In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" geht es darum, wie wir Tod und Sterben vor anderen thematisieren können. Die 5 W-Fragen helfen dir, ein gemeinsames Gespräch über den Tod zu führen.
Der Tod hat in unserer Gesellschaft bis heute ein schlechtes Image, wir nehmen ihn als Bedrohung wahr und er macht uns eine "Todes-Angst". Kein Wunder, denn immerhin markiert er das absolute Ende unserer Existenz, ohne bewiesene Chance auf eine Rückkehr. Und doch ist der Tod ein ganz natürlicher Bestandteil unseres Lebenswegs und wird nicht ungeschehen, wenn wir versuchen, ihn aus unseren Gedanken und Gefühlen zu vertreiben.
In der heutigen Podcastfolge geht es für die Beraterin und Coach Maja Günther und die Psychotherapeutin Claudia Morgenstern um Tod und Sterben. Dazu stellen sie dir die 5 W-Fragen über den Tod vor, mit deren Beantwortung du einen Umgang mit diesem oftmals schwierigen und unnahbaren Thema finden kannst. Und sie zeigen dir, wie in jeder Podcastfolge, auch eine Übung aus ihrer therapeutischen und Coaching-Arbeit, die dir hilft, die Erkenntnisse der 5 W-Fragen über den Tod gleich in die Tat umzusetzen.
Maja Günther und Claudia Morgenstern geben dir 5 W-Fragen aus ihrer therapeutischen Praxis an die Hand, die dir helfen, ein Gespräch über den Tod zu beginnen:
Frage 1: Warum möchte ich über den Tod sprechen? Was gibt mir den Impuls dazu? Habe ich etwa einen konkreten Anlass wie den Tod eines geliebten Menschen?
Frage 2: Was möchte ich genau besprechen? Gibt es ein bestimmtes Thema wie zum Beispiel die Vorstellung über ein Leben nach dem Tod, über die ich mich austauschen möchte? Was verbinde ich ganz persönlich mit Tod und Sterben? Gibt es konkrete Fragen, die ich klären möchte wie Patientenverfügung, die Frage nach Organspende, die Art und Organisation der Beerdigung etc.?
Frage 3: Wann möchte ich über den Tod sprechen? Ist jetzt der richtige Moment oder brauche ich noch ein wenig Zeit?
Frage 4: Wie möchte ich über den Tod sprechen? In welchem Rahmen soll das Gespräch stattfinden? Will ich es auf eine sachliche und ernste oder eher fröhliche oder auch emotionale Weise besprechen?
Frage 5: Mit wem möchte ich über den Tod sprechen? Eher mit einer nahen Person wie meiner Partnerin oder meinem Partner, den Kindern oder Eltern? Oder mit einer mir etwas fremderen, außenstehenden Person wie einem Freund oder einer Kollegin? Oder mit einer bzw. einem Coach oder Therapeut:in?
In vielen Gesprächen mit Patient:innen und Klient:innen haben wir immer wieder eine Beobachtung gemacht:
Wenn es uns gelingt, den Tod ins Leben zu holen, dann wird uns die eigene Endgültigkeit bewusst. Und das schenkt unserem Leben einen Sinn.
Du findest alle Folgen des Podcasts hier zum Nachhören. Mehr zum Podcast selbst und über Maja und Claudia erfährst du hier.
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Der Podcast ist sehr inspirierend. Jedoch: Wie spreche ich mit einer Freundin über den Tod, die unheilbar erkrankt ist? In dieser Situation befinde ich mich gerade. Auf der einen Seite hat sie derzeit Hoffnung, dass eine weitere Chemotherapie erfolgreich ist, andererseits kann sie seit Monaten nicht mehr wandern oder Rad fahren, was sie als absoluter Bewegungsmensch immer gern getan hat.
Eine "gesundente" Krebspatientin hat mir einmal erzählt, dass es ihr während ihrer Krankheit weh getan hat, dass von ihren Freunden und Bekannten kaum jemand mit ihr kommuniziert hat, ja sogar die Straßenseite gewechselt hat, um nicht auf sie zu treffen.
Eine solche Freundin möchte ich nicht sein, aber ich möchte natürlich auch nicht mit der Tür ins Haus fallen. Gibt es Möglichkeiten, wie man ein Gespräch sanft auf das Thema Tod lenken kann, oder ist es besser abzuwarten, bis der oder die Betroffene selbst über das Thema spricht?
Wie kann man einem betroffenen Ehepartner Trost spenden, der weinend vor einem sitzt?
Ja, der Tod ist ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Ich musste letztes Jahr die schmerzhafte Erfahrung machen, dass mein Sohn, überraschend mit nur 24 Jahren, gestorben ist. Heute wäre er 25 Jahre alt geworden. Wir hatten schon vor diesem Ereignis jeder in unserer Familie eine Patientenverfügung, auch die Kinder. Dass unser Kind vor uns geht daran haben wir jedoch nie gedacht.
Bei einem solchen Schicksalsschlag merkt man, dass wir alle nicht mit dem Tod umgehen können! Freunde, Bekannte und Familienangehörige meiden es über den Verstorbenen zu reden. Das macht den Verlust noch schlimmer.
Durch den Tod meines Sohnes habe ich jedoch auch viele nette Menschen kennengelernt, die mich unterstützt haben mit dem Verlust umzugehen. Ich sehe den Tod nun nicht mehr als Schreckgespenst. Dafür bin ich unheimlich dankbar.