Gelassenheit und Souveränität kann jeder lernen. In dem Mind-Balance-Training erfährst du, wie du in vier Schritten deine innere Einstellung entwickeln und stärken kannst. Mit Übungen, Checklisten und Tipps.
Herzlich willkommen ersten Teil des Mind-Balance-Trainings!
Wer will nicht gelassen und souverän durchs Leben gehen, sich nicht mehr von anderen kränken lassen, stattdessen überzeugend wirken und innerlich stark sein, selbst in Krisenzeiten? Die gute Nachricht ist: Gelassenheit und Souveränität sind keine Hochbegabungen. Mit ein wenig Übung und Zeit kann sie jeder erlangen.
Dieses Training, das du übrigens zu jeder Zeit und an jedem Ort durchführen kannst, ist aufgebaut in vier Schritten. Dieser Prozess ist ein wirksames und einfach anwendbares Werkzeug, mit dem es dir gelingt, dich selbst zu stärken – wann immer du es brauchst – und das Beste aus dir herauszuholen. Stell dir das Training wie das Schleifen eines rohen Diamanten vor. Der funkelnde Kern ist vorhanden, auch du bringst schon alle Fähigkeiten mit. Nun geht es darum, den Kern herauszuschleifen, dazu kannst du dir jeden Bereich deines Lebens anschauen und entscheiden, was du verändern willst. So wirst du zu deinem eigenen Coach.
Und das sind die vier Schritte:
Schritt 1: Nimm wahr, welche Bedürfnisse du hast! Wenn du deine körperlichen und seelischen Bedürfnisse wahrnimmst und annimmst, fällt es dir leichter mit den Herausforderungen unserer Umwelt umzugehen.
Schritt 2: Nutze die Kraft deiner Wünsche und Vorstellungen! Lass dich von deinen Wünschen und Vorstellungen inspirieren und motivieren. So löst du innere Spannungen auf und sorgst für deine seelische Ausgeglichenheit.
Schritt 3: Komm in den Flow und gönne dir zu scheitern! Was hat das eine mit dem anderen zu tun, wirst du dich vielleicht fragen? Ganz einfach: Nur dann, wenn du negative Gedanken wie die Angst zu versagen abschaltest, kann es dir gelingen, voll und ganz in deiner Aufgabe aufzugehen.
Schritt 4: Verankere in dir die positive Einstellung gegenüber Veränderungen! Wer etwas wirklich gut beherrscht, besitzt Souveränität – das gilt auch für deine positiven Einstellungen. Zum Abschluss des Trainings bekommst du Tipps an die Hand für einen souveränen Umgang mit deiner inneren Flexibilität.
Im ersten Prozessschritt geht es darum wahrzunehmen: Ich nehme war wie ich mich in einer bestimmten Situation verhalte, wie ich zu meinen Freunden stehe, wie ich mich in der Arbeit verhalte, wie ich in Beziehung zu Anderen funktioniere, wie ich mich fühle, nach welchen Glaubenssätzen ich lebe, wie meine Erfahrungen mich geprägt haben.
Alles in meinem Leben kann ich wahrnehmen. Entweder innerlich, über die Gedanken und Gefühle oder über meinen Körper und die damit verbunden Körperempfindungen. In jedem Fall ist die Wahrnehmung die Grundvoraussetzung für Veränderungen und damit der Beginn meiner Haltungsarbeit. Hier wird der Ist –Zustand wahrgenommen und wir können wählen ob und was wir verändern wollen.
Im zweiten Prozessschritt geht es darum zu schauen, wie wir lieber wären. Hier suchen wir nach Alternativen – nach dem, wie es sein soll, damit wir uns wohl fühlen. In diesem Schritt entwickeln wir vor unserem inneren Auge eine Vorstellung. Hier ist Platz für Wünsche, hier kann gedanklich Unmögliches möglich gemacht werden und so wird eine neue Einstellung in Gedanken eingenommen und nachempfunden. Es geht darum wie es sein soll, damit wir uns wohl fühlen.
Um diesen Soll-Zustand in die Realität zu holen und Wirklichkeit werden zu lassen, probieren wir im dritten Prozessschritt die neue Haltung im Leben, im Alltag aus. Wir bringen Mut auf und probieren, ob dieser Soll-Zustand auch im echten Leben zu uns passt. Haben wir eine für uns stimmige neue Haltung gefunden, geht es im vierten Prozessschritt ums Üben und Verankern. Hier wird die neue Einstellung, so oft es geht, wiederholt und damit verinnerlicht.
Am Ende des Mind-Balance-Trainings hast du deinen Steinbrocken geschliffen zu einem strahlenden Diamanten, der dich in Klarheit strahlen und deine innere Stärke nach außen wirken lässt. So stehst du souveräner im Leben. Das heißt nicht, dass du zu einem perfekten Menschen wirst, sondern dass du dich positiv weiterentwickelst. Es wird immer wieder neue Bereiche geben, in denen du an dir arbeiten kannst und musst.
Hast du in einem Bereich eine neue passende Einstellung gefunden, wird sich eine neue Baustelle für dich auftun. Doch deine Selbst-Coaching-Arbeit ist nicht umsonst. Das Wertvolle daran ist, dass sie von alleine weiterwirkt. Es wird dir immer leichter fallen und es wird dir immer schneller gelingen, eine neue Einstellung zu finden und diese breitet sich auch in andere Bereiche des Lebens aus. Entwickelst du eine souveräne und gelassene Einstellung zu deinen Freunden, wird das auch Auswirkungen auf andere, vielleicht berufliche Beziehungen haben.
Lass dich überraschen!
Unser Leben ist geprägt von Aufgaben, Erwartungen und Anforderungen unserer Umwelt, denen wir nachkommen müssen. Oft haben wir das Gefühl, nur noch zu funktionieren. Wir machen alles so, wie wir es gewohnt sind, und vor lauter Routine bleibt wenig Raum uns zu fragen, mit welcher Einstellung wir es tun. Selten werfen wir einen Blick auf uns selbst, um zu überprüfen, wie wir dastehen oder was uns innerlich bewegt. Sich selbst wahrzunehmen ist jedoch ein spannender Vorgang, den du trainieren kannst.
Diese Übung kannst du schon morgens im Bett beginnen. Nimm dir, nach dem Klingeln des Weckers, eine Minute Zeit, und spüre in deinen liegenden Körper hinein. Lass dabei die Augen geschlossen und erkunde, wie es dir an diesem Morgen körperlich geht. Fühlst du dich erholt, leicht oder schwer, verspürst du irgendwo einen Druck oder eine Verspannung? Wiederhole diesen kurzen Checkup nach dem Frühstück und später in der Mittagspause und überlege, was sich im Tageslauf verändert hat. Vergleiche dein Ergebnis mit dem, was sich im Außen verändert hat. Wie reagiert dein Körper auf Stress, Konflikte, Eile, Erfolg oder Erholung?
Egal, welche Körperreaktion du zeigst, wenn du diese Übung regelmäßig wiederholst, wirst du schneller körperliche Signale wahrnehmen und auf sie achten. Und sie spiegeln dir deine innere Einstellung und deine Gefühle wider, die du in der jeweiligen Situation hast. Die Komplexität und Schwierigkeit beruflicher Belastungen nimmt in vielen Bereichen unserer Gesellschaft eher zu als ab. Umso mehr kommt es aber darauf an, diesen hohen Anforderungen mit einer gefestigten inneren Einstellung zu begegnen, die das Schwierige nicht noch schlimmer macht, als es ist. Eine kraftvolle Haltung ist dazu der erste Schritt, um die eigene Lebenssituation aktiv zu verändern.
Um die innere Haltung wahrzunehmen, braucht es etwas Gewöhnung. Was es vielen so schwer macht, sich selbst aufmerksam wahrzunehmen, ist diese Wahrnehmung allzu oft von Wertung verbunden ist. Diese Wertung stammt aus der Kindheit. Eltern betrachten ihr Kind oft unter erzieherischen Aspekten, loben und tadeln sein Verhalten. Das geht in der Schule weiter, Antworten werden als richtig oder falsch eingestuft, und Leistungen werden als gut oder schlecht bewertet. Auch unser berufliches Leben ist voll von bewertenden Feedbacks.
So beeinflusst ist es nicht einfach, sich selbst wahrzunehmen. In vielen steckt die Angst davor, etwas an sich zu entdecken, das andere als schlecht oder falsch finden. Doch ohne eine aufmerksame Selbstwahrnehmung haben wir kaum eine Chance, die Einstellung zu sich selbst positiv zu verändern. Versuche daher nur wahrzunehmen, was wirklich in dir ist.
Wichtig ist, dass du dabei nur einen Augenblick betrachtest, am besten den aktuellen, nicht den ganzen Tag und nicht alle Begleitumstände.
Nimm dich wahr, immer wieder und jedes Mal, wenn es dir einfällt. Lass es nicht beim einmaligen Ausprobieren bewenden. Mach die Wahrnehmung zur täglichen Übung.
Je nach seiner inneren Einstellung hat jeder Mensch seine Bereiche, in denen negative Gefühle hochkommen. Diese Gefühlszustände sind in dem Moment ein Ventil. Sie sind dazu da uns Luft zu verschaffen, wenn wir durch eine Situation oder eine Aufgabe gefordert sind. Insofern haben die negativen Gefühle zunächst eine Funktion, sie verschaffen uns Erleichterung. Der Zustand ist vergleichbar mit dem natürlichen Instinkt eines Tieres, das in Gefahrensituationen in den Angriff und Flucht Modus wechselt. Wir Menschen machen nichts anderes, nur sind wir durch den Intellekt nicht auf der Flucht oder greifen an, sondern wir wechseln stattdessen in einen negativen Gefühlszustand. Problematisch wird es, wenn wir zu lange festhängen und eine Negativbrille aufsetzen, die uns alles schwarz gefärbt sehen lässt. Tiere haben hier den Vorteil, dass sie von einer auf die andere Sekunde wieder wechseln können. Ist die Gefahr gebannt oder der Reiz verschwunden, stehen sie im nächsten Moment wieder ganz in Ruhe da. Wir jedoch sind häufig länger im Ärger gefangen. Nehmen wir diesen wahr, kann das wie ein inneres Signal wirken, das uns auf den Negativzustand aufmerksam macht. Wenn wir uns entscheiden, schnell aus dem negativen in einen positiven Zustand wechseln zu wollen, können wir trainieren, negative Gefühle vom Unbewussten ins Bewusstsein zu rücken.
Du kannst dich selbst auch in einem negativen Gefühlszustand, beispielweise im Ärger, wahrnehmen und dieses Gefühl für den Moment akzeptieren: „Es ist okay, dass ich mich gerade ärgere. Ich muss mich nicht für mein Gefühl schämen oder rechtfertigen.“ Hast du das gemacht, ist die Entscheidung über deine innere Einstellung an der Reihe: Sage dir ganz bewusst, gerne auch laut: „Stopp! Ich will mich jetzt nicht weiter ärgern. Ich habe mich entschieden in einen positiven Gefühlszustand zu wechseln. Ich möchte jetzt nicht weiter im Ärger leben, dazu ist mir meine Zeit zu schade.“
Über die Folge von Wahrnehmung, Akzeptanz und bewusste Änderung der Einstellung kannst du dich trainieren, emotional schwierige Situationen in Zukunft schnell zu erkennen und sie in den Griff zu bekommen.
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