Spazierengehen ist die natürlichste Form der Bewegung. Wir schöpfen Kraft, kommen zur Ruhe und verbinden uns mit der Natur – das stärkt Körper und Seele. Mit einer Gehmeditation kannst du diese Effekte noch verstärken.
Spazieren zu gehen übt seit Jahrtausenden einen ganz besonderen Reiz auf uns Menschen aus. Schon in der Antike gingen selbst Philosophen spazieren, um nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Was macht den Reiz am Spazierengehen aus? Wahrscheinlich, dass es uns auf einfache Weise und für kurze Zeit loslöst von allem, was uns besetzt. Zwischen Aufbruch und Ankunft erleben wir, was Körper, Geist und Seele Wohlbefinden bereiten: frische Luft atmen, den Rhythmus der Natur spüren, neue Eindrücke sammeln, die Bewegung der Muskeln spüren, Menschen begegnen, zur Ruhe kommen.
Sitzen ist das neue Rauchen, heißt es. Und wirklich: Wir sitzen im Alltag zu viel – im Auto, am Schreibtisch oder auf der Couch – und bewegen uns zu wenig. Das belastet unseren Rücken und Nacken, versteift unsere Gelenke und unsere Muskeln bauen sich mit der Zeit ab. Die Bewegungslosigkeit hat zudem negative Auswirkungen auf unser Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel, was zum Fettaufbau beiträgt.
Kurzum: Ständiges Sitzen tut unserem Körper nicht gut, denn er ist genetisch schlichtweg nicht darauf ausgelegt. Aber es ist auch Gift für unseren Geist und unsere Seele. Denn im Alltag sind wir ständigen Herausforderungen und Belastungen ausgesetzt und das macht uns inneren Druck. Unsere Vorfahren haben den Druck in Bewegung, in Angriff oder Flucht ausgelebt. Wir sind gestresst, werden unausgeglichen und ärgerlich, bauen Ängste auf oder entwickeln Ticks und Störungen.
Wir müssen uns mehr bewegen. Doch dazu brauchen wir nicht sofort auf einen Marathon zu trainieren oder tägliches Workout bis an die Belastungsgrenze zu betreiben. Es reicht, regelmäßig spazieren zu gehen, uns wieder ganz in Balance zu bringen.
Das Geheimnis des Spazierengehens ist: Alles kann, nichts muss. Du brauchst weder eine Ausbildung oder besondere Fähigkeiten, noch eine Ausrüstung oder einen Trainingsplan. Spazierengehen kannst du zu jeder Tageszeit und überall, wo du dich befindest. Alles, was du dazu brauchst, sind möglichst bequeme Schuhe, der Jahreszeit angemessene Kleidung und ein wenig Zeit. Denn schon kurze Spaziergänge wirken sich in jedem Alter positiv auf deine seelische Gesundheit aus:
Für den positiven Effekt des Spaziergangs auf Körper, Geist und Seele ist nicht die Länge deines Spaziergangs, sondern, eine gewisse Regelmäßigkeit. Am besten verabredest du dich jeden Tag mit deinem Spaziergang und trägst dir einen festen Termin in deinen Kalender ein. Oder du verabredest dich mit deiner Partnerin und deinem Partner, einer Freundin oder einem Freund. Wichtig ist, dass der Impuls von dir ausgeht. Und dann erlebe die aufbauende Kraft, an der frische Luft zu sein und Schritt für Schritt zu dir selbst zu kommen.
Die Gehmeditation kommt ursprünglich aus der alten buddhistischen Vipassana-Meditation, die bis heute in asiatischen Ländern wie Vietnam oder Myanmar praktiziert wird. Im 20. Jahrhundert wurde sie vom buddhistischen Mönch und Achtsamkeitslehrer Thich Nhat Hanh in Europa und Nordamerika bekannt gemacht. Dabei geht es im Grunde nur um den Einsatz einer bestimmten Körperhaltung und Bewegung bei der Durchführung der Meditation.
Indem du deine ganze Konzentration auf dein Gehen richtest, fokussierst du deinen Geist und vertreibst alle ablenkenden Gedanken. Du achtest bewusst auf das, was beim Gehen in deinem Körper abläuft: das Heben, nach vorne Bewegen und Senken deiner Füße; die Berührung des Bodens mit den Sohlen; das Zusammenspiel deines Bewegungsapparats, deiner Hüften und der Arme; dein Ein- und Ausatmen; die Koordination deiner Augen.
So praktizierst du die Gehmeditation nach Thich Nhat Hanh:
Genieße jeden Schritt, den du machst.
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