Wenn dein Mut die Angst an die Hand nimmt – Podcast #126

In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" geht es darum, wie du deine Ängste wahrnimmst und lernst, sie anzuerkennen und eine Umgang mit ihnen zu finden, der dir guttut.

Wenn dein Mut die Angst an die Hand nimmt – Podcast #126
© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotomotivs von unsplash.com

In dieser Podcastfolge sprechen die Psychologin Claudia Morgenstern und die Coach Maja Günther über ein in der Gesellschaft sehr präsentes Thema: die Ängste.

Ängste begleiten die beiden auch sehr häufig in ihren psycho-sozialen Beratungen in Unternehmen und in der Arbeit mit Patient:innen, die an psychosomatischen Erkrankungen leiden. Wie können wir Ängste erkennen, wie ihnen begegnen und was hilft uns ganz konkret dabei, mit ihnen so umzugehen, dass sie unser Leben nicht einschränken und zur Belastung werden?

Maja und Claudia nähern sich den Ängsten zunächst von der psychologisch-wissenschaftlichen Seite aus, unterscheiden, welche Angsttypen es gibt, und erkunden, was sich im Angstzustand in unserem vegetativen Nervensystem abspielt. Unsere Ängste werden in der Psychologie in zwei Typen unterschieden: funktionale und dysfunktionale Ängste.

Funktionale Ängste, etwa die Angst vor Dunkelheit und Höhe, wollen uns auf natürliche Weise schützen. Dagegen gefährden die Auslöser von dysfunktionalen Ängsten, etwa die Angst vor Ablehnung oder vor Ärzten, nicht unser Wohl, unser Leben oder Überleben. Und doch reagieren wir bei beiden Angsttypen gleich und zwar, indem wir angreifen oder fliehen wollen oder erstarren. Das spielt sich aber meist auf der Ebene unseres vegetativen Nervensystems, also unbewusst ab. Haben wir Angst, dann ist der sogenannte Sympathikus in uns aktiviert, der auch Stress und Anspannung in uns auslöst (anders als sein Gegenspieler, der Parasympathikus, der uns Ruhe und Entspannung schenkt).

Begegnen wir unseren Ängsten, ist es also erst einmal wichtig wahrzunehmen, dass wirklich eine Angst hinter unserem inneren Stress steht und welcher Typ es ist. Das können wir mit einer ganz einfachen Frage überprüfen: Wovor möchte mich meine Angst schützen?

Was hilft, einen positiven Umgang mit Ängsten zu finden?

Auch dieser Frage nähern sich die beiden erst einmal auf der körperlichen Ebene. Wenn nämlich Sympathikus und Parasympathikus, also Angst und Entspannung, Gegenspieler sind, dann können beide nicht gleichzeitig in uns vorherrschen. Und das bedeutet, dass wir bewusst Entspannung gegen Angst einsetzen können. Hier helfen uns ganz einfache Entspannungsübungen und -praktiken wie die Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Edmund Jacobson, Atemübungen und Meditation. Aber es hilft auch, wenn wir uns bewusst machen, welche inneren Ressourcen wir haben, was wir alles können, wie viel wir schon geschafft haben im Leben.

5 Sofortmaßnahmen in Angstzuständen

Hast du dich so deinen Ängsten angenähert und sie konkretisiert, geht es nun darum, was du für dich tun kannst, wenn du einen akuten Angstzustand hast. Wir stellen dir hierfür 5 konkrete Selbsthilfe-Maßnahmen vor:

Maßnahme 1:Nimm den Druck raus

Akzeptiere, dass du gerade Angst hast. Das macht dich nicht schlechter und du musst sie auch nicht sofort wieder loswerden. Es ist, wie es ist.

Maßnahme2:Rede dir selbst gut zu

Sprich dabei zu dir, wie zu einer Person, die du beruhigen möchtest. Formuliere die Sätze innerlich oder, wenn es dir hilft, auch laut. Egal, was du dir sagst, um dich zu beruhigen, du wirst merken, gut zureden hilft immer.

Maßnahme3:Atme gegen die Angst

Gegen die Angst hilft es immer, deinen Parasympathikus zu aktivieren. Bewusstes Atmen ist dabei eine wirksame Methode. Wir empfehlen dir die 4-6-8-Atemtechnik: langsam einatmen und dabei bis 4 zählen, dann die Luft halten und dabei bis 6 zählen und schließlich ausatmen und dabei bis 8 zählen.

Maßnahme4:Setze einen Gegenreiz

Aktiviere deine Sinne und konzentriere dich auf die Wahrnehmung von schöner Musik, einem Duftöl, dem Gefühl deines Kuschelpullis auf der Haut usw.

Maßnahme5:Lenke dich ab

Zähle rückwärts von einer hohen Zahl aus oder halte drinnen und draußen Ausschau nach Gegenständen in einer bestimmten Farbe usw.

So setzt du Mut als starke seelische Ressource gegen die Angst ein

Du stehst deinen Ängsten nicht allein gegenüber, denn du hast viele innere Ressourcen, auf die du zurückgreifen kannst. Mut ist eine solche. Er kann die Angst bildlich an die Hand nehmen, die Schwere und Anspannung verringern und dich so aus der Starre lösen. Um Mut zu schöpfen, frage dich: Angenommen, ich hätte den Angstzustand, in dem ich mich gerade befinde, überwunden, wie würde ich mich dann fühlen? So setzt du ein positives Motiv und Ziel in der Zukunft, das dir eine Perspektive gibt und dich antreibt, deine Angst zu überstehen. Gleichzeitig stärkst du dein Selbstvertrauen, es zu schaffen, gibst dir mehr Sicherheit und bleibst innerlich in Bewegung.

Hilfreiche Atemübungen und Progressive Muskelentspannung (-Relaxation)

Zum Schluss stellen Maja und Claudia dir in dieser Podcastfolge noch weitere Atemübungen vor wie die tiefe Bauchatmung und die Progressive Muskelrelaxation, zu der wir auch eine Kurz- und eine Langanleitung als gleichnamige Audio-CD produziert haben.

Mehr Infos findest du hier im PAL Onlineshop.


Wenn du Interesse daran hast, deine Ängste selbst in den Griff zu bekommen, mit praktischen Strategien, Übungen und Anleitungen, empfehlen wir dir den neuen Praxisratgeber "Ängste verstehen und überwinden. Das Arbeitsbuch" das die erfahrene Therapeutin und Bestsellerautorin Dr. Doris Wolf geschrieben hat. Mehr zum Buch erfährst du hier.

Wecke deine Lebensfreude – der psychologische Podcast für mehr Zufriedenheit und innere Stabilität

Du findest alle Folgen des Podcasts hier zum Nachhören. Mehr zum Podcast selbst und über Maja und Claudia erfährst du hier.

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