Vom "Ja, aber …“ zum "Ja und …“ – Podcast #154

In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" geht es darum, warum wir sooft unsere Aussagen relativieren und wie es uns gelingt, klarer zu kommunizieren.

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© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotomotivs von unsplash.com

In dieser Podcastfolge geht um klare und unklare Kommunikation. Die Psychologin Claudia Morgenstern und die Coach Maja Günther zeigen dir, was beim Gegenüber ankommt, wenn wir unsere Aussagen relativieren oder sogar blockieren, und welche Funktion bzw. welches Bedürfnis hinter den Relativierungen steckt. Am Ende geben sie dir einen Impuls, wie du ein "Ja, aber …" in Zukunft häufiger in ein "Ja und …" verwandeln kannst, und wie du wahrnimmst, was sich dadurch positiv verändert.

Wenn wir unsere Aussagen relativieren, sind wir unklar und nicht überzeugend

Wenn wir in einem Gespräch unseren Standpunkt nicht verteidigen wollen oder keine klare Aussage bzw. Entscheidung treffen wollen, dann verwenden wir für gewöhnlich eine ganze Reihe an Floskeln wie "eigentlich", "sozusagen", "ziemlich", "vielleicht" oder auch das berühmte "Ja, aber …", das weder ein Ja noch ein Nein ist und in der Psychologie sogar als ein Syndrom betitelt wird. Wenn wir relativieren, dann mindern wir die Bedeutung einer Aussage oder eines Sachverhalts oder machen auch uns und unsere Meinung kleiner. So entschärfen wir die Situation oder machen sie für unser Gegenüber erträglicher. Aber wir werden auch unverbindlicher, verlassen unseren Standpunkt und die Verantwortung für das, was wir sagen, und wirken so für unser Gegenüber verschlossen und nicht überzeugend. Wir sind ja nicht einmal selbst von unseren eigenen Aussagen überzeugt.

Auch die einschränkende Bemerkung "Ja, aber …" lässt unser Gegenüber im Unklaren. Aber im Gegensatz zu den Relativierungen wirkt sie wie eine Art Blockade. Dadurch fühlt sich die andere Person aber auch auf emotionaler Ebene schnell zurückgewiesen und wir verhindern, gemeinsam Lösungen zu finden. Wir erleben das häufig in der paartherapeutischen Arbeit oder in Gesprächen mit Menschen, die an Süchten leiden und ihre Situation für ausweglos ansehen.

Eine klare Kommunikation schafft Vertrauen

Natürlich können wir Relativierungen, Einwände und Einschränkungen in unseren Aussagen lösen. Das gelingt, wenn wir uns bewusst dazu entscheiden, aus einem "Ja, aber …" entweder ein "Ja und …" zu machen oder ein "Nein …". Dann verzichten wir vielleicht auf die emotionale Stabilität, die uns eine schwammige Aussage bringt (weil sie nicht verletzt), aber wir schaffen auch eine Klarheit zu uns und unserem Gegenüber, und das schafft Vertrauen, die Basis einer jeden guten Beziehung. 

Der Schlüssel dazu ist Wahrnehmung und Mut. Achte eine bestimmte Zeit lang auf deine Aussagen. Wie klar bist du darin? Stehen deine Standpunkte fest oder formulierst du einschränkend? Finde heraus, ob und welche relativierenden Bemerkungen du dir angewöhnt hast. Beobachte dich selbst, ohne Selbstkritik und Schuldgefühle. Und dann nimm deinen Mut zusammen und versuche, in kleinen und unbedenklichen Situationen die Relativierungen und das "Ja, aber …" wegzulassen bzw. umzuformulieren, und nimm wiederum wahr, was passiert und wie es sich für dich anfühlt. Wichtig dabei ist, dass du dir nicht zu viel vornimmst, also beispielsweise nicht das wichtige Karrieremeeting mit deiner Chefin oder das langanstehende Beziehungsgespräch mit deiner Partnerin oder deinem Partner. Fang klein an und bleib dafür dran. So kannst du Schritt für Schritt zu einer klaren, verantwortungs- und vertrauensvollen Kommunikation gelangen, die dich und andere zufrieden macht.


Wenn du das Thema klare Kommunikation vertiefen willst, schlagen wir dir zwei Ratgeber vor. Als erstes So findest du innere Stabilität, das Maja zusammen mit erfahrenen Psychotherapeutinnen geschrieben hat. Darin erhältst du zahlreiche Anleitungen und Übungen, wie du dich innerlich so stärken kannst, dass du den Herausforderungen des Alltags und schwierigen Situationen mit anderen Menschen gewappnet bist. 

Als zweiten Ratgeber zur Vertiefung empfehlen wir dir Das Geheimnis erfüllter Beziehungen, den Maja zusammen mit der Psychotherapeutin und Bestsellerautoron Doris Wolf geschrieben hat. Es ist ein kleiner Wegweiser, eine lange und glückliche Paarbeziehung wachsen zu lassen. Dazu gehört natürlich ganz zentral auch die Kommunikation. Auch diesen Ratgeber findest du im PAL Onlineshop.

Wecke deine Lebensfreude – der psychologische Podcast für mehr Zufriedenheit und innere Stabilität

Du findest alle Folgen des Podcasts hier zum Nachhören. Mehr zum Podcast selbst und über Maja und Claudia erfährst du hier.

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Inhalt des Beitrags 
 Wenn wir unsere Aussagen relativieren, sind wir unklar und nicht überzeugend
 Eine klare Kommunikation schafft Vertrauen
 Wecke deine Lebensfreude – der psychologische Podcast für mehr Zufriedenheit und innere Stabilität
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