Bereite dich aufs Schlafen vor – Podcast #91

Warum Schlafprobleme meistens mit deinem innerem Druck zu tun haben und wie du ihnen auf eine ungewöhnliche Weise begegnest, zeigt dir Maja Günther in dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude".

Bereite dich aufs Schlafen vor – Podcast #91
© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotos von unsplash.com

In dieser Folge geht es um den Schlaf. Es geht um Schlafprobleme, inneren Druck und darum, was du dagegen tun kannst.

Schlafprobleme – ein Teufelskreis aus äußerem und inneren Druck

Fast jeder Mensch hatte schon einmal Schlafprobleme. Bei manchen treten sie nur zeitweise auf, andere haben immer oder immer wieder Schwierigkeiten mit dem Schlaf. In der Regel schlafen wir umso schlechter, je mehr Stress und Druck wir haben. Und wenn wir schlecht schlafen, setzen wir uns selbst oft zusätzlich unter Druck. Wir haben Angst, unsere Alltagsaufgaben nicht schaffen zu können, weil wir übermüdet und kraftlos sind. So entsteht ein Teufelskreis. 

Kennst auch du Ein- oder Durchschlafprobleme? Geht es dir auch so: Du brauchst ewig, um einschlafen zu können und deine Gedanken kreisen ständig um dieses oder jenes Thema? Oder du schläfst am Abend ein und wirst mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden wach. Du ärgerst dich darüber, dass du aufgewacht bist und bemühst dich, so schnell wie möglich wieder einzuschlafen. Du wälzt dich hin und her und spürst den Druck innerlich wachsen. Vielleicht schläfst du nochmal ein, kurz bevor dein Wecker klingelt und dich dann aus dem Tiefschlaf holt. Du bist gerädert, nimmst dir am nächsten Abend vor, heute unbedingt früh einzuschlafen – und das Ganze geht von vorne los. Wer unter Schlafproblemen leidet, kennt diesen Kreislauf und hat oft schon so einiges probiert, um ihn zu durchbrechen. Wenn keine körperliche Grunderkrankung vorliegt, entstehen die Schlafprobleme einzig und allein durch Stress.

Warum wir die Belastungen des Lebens im Schlaf verarbeiten

Wir leben in einer schnellen und übervollen Welt. Wir müssen viele Eindrücke verarbeiten und jeden Tag wird viel von uns gefordert. Wenn dann noch eine Belastung dazukommt, sind wir oft nicht mehr in der Lage, bewusst alle Eindrücke zu verarbeiten. Die emotionale und unbewusste Verarbeitung findet vor allem nachts statt, in den verschiedenen Schlafphasen. Dann bewegen sich unsere Augen unter den geschlossenen Lidern hin und her, unsere beiden Gehirnhälften werden verknüpft und so die Erlebnisse von unserer Psyche verarbeitet. Dieser Prozess ist für unser Gehirn notwendig, aber auch komplex und anstrengend. Wenn zu viel zu verarbeiten ist, ist unser Gehirn damit schlichtweg überlastet.

Wie du guten Schlaf förderst

Grundsätzlich förderst du deinen Schlaf, wenn du jeden Abend zu ähnlichen Zeiten ins Bett gehst, so können sich dein Körper und deine Psyche auf einen Rhythmus einstellen. Blaues Licht von Bildschirmen und Fernsehern sind für deinen Schlaf hinderlich. Besser ist es, auf das Lesen von Büchern oder das Hören von Hörbüchern, Podcasts oder leiser Musik umzusteigen. Oft sitzen wir während des Tages zu viel und sind eher durch die Kopfarbeit angestrengt als körperlich müde. Daher kann dir regelmäßige, bestenfalls tägliche körperliche Bewegung ebenfalls helfen, besser zu schlafen. Vermeide zudem schweres Essen kurz vor dem Zubettgehen und lüfte dein Schlafzimmer, am besten die ganze Nacht durch – frische Luft ist hilfreich für einen gesunden Schlaf. Dazu gibt es verschiedene Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Meditation, die dir helfen, gut zu schlafen.

Wie du den Ursachen für Schlafprobleme begegnen kannst

Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, Schlafproblemen entgegenzuwirken, die nicht so gängig ist. Jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Schlaf. Es wird zwar immer von bestimmten Stundenanzahlen gesprochen, die nötig sind, um am nächsten Tag erholt zu sein, in der Realität aber ist das Bedürfnis nach Schlaf individuell verschieden. Richtest du dich zwangvoll nach einer vorgegeben Stundenanzahl, dann kann der Druck steigen, wenn du sie nicht erreichst. Eltern von Neugeborenen sind ein Beispiel dafür, dass wir eine ganze Weile auch mit wenig Schlaf auskommen.

Finde heraus, wann deine persönliche Zeit zum Schlafen ist. Wann hast du deine Hochphase, in der du produktiv bist und wann wirst du in der Regel müde? Mache dir klar, dass du das gut überstehen kannst, wenn du eine Weile wenig schläfst. Wenn du wach liegst, dann versuche deine Konzentration nicht auf das Wiedereinschlafen zu lenken, sondern überlege, wie du dich neu und anders sortieren kannst, um deinen generellen Druck abzubauen. Versuche dich mit viel Abstand von außen zu betrachten und überlege, was dir im Moment zu viel ist, was dich belastet, wo du etwas ändern kannst, um dir mehr Ruhe zu verschaffen.

Eine Nacht voller Ruhe, Entspannung – und Auseinandersetzung mit dir

Die Idee dabei ist es, das, was dich am Schlafen hindert, weil es nicht verarbeitet werden kann, im Wachzustand zu beleuchten. So nutzt du die Zeit und verarbeitest aktiv. Das hat zwei Effekte: Du lenkst dich von der Fixierung auf das Problem ab und du sortierst und leerst deinen zu vollen Kopf, um den natürlichen Schlafprozess in Gang zu bringen. So nimmst du dir selbst den Druck und reflektierst gleichzeitig, was gut läuft in deinem Leben und wo es etwas zu justieren gibt.

Es braucht etwas Übung, kann aber sehr wirkungsvoll sein, wenn du dich darin trainierst. Ich wünsche dir eine angenehme Nacht voll wertvoller Auseinandersetzung mit dir selbst, Ruhe und Entspannung. Mach die Nacht zu deiner Zeit – ob schlafend oder wach!

Deine

Maja Günther

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 Schlafprobleme – ein Teufelskreis aus äußerem und inneren Druck
 Warum wir die Belastungen des Lebens im Schlaf verarbeiten
 Wie du guten Schlaf förderst
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