Wir alle besitzen die Fähigkeit, negative Einstellungen durch positive zu ersetzen und so unsere Gefühle zu beeinflussen. In diesem Beitrag erfährst du, was du nie über dich denken solltest uns welches die Schlüssel für mehr Tatkraft und Lebensfreude sind.
Als ich vor vielen Jahren in den USA war, hörte ich eine Geschichte, die auf mich einen großen Eindruck machte. Sie war für mich der Anstoß, meinem Leben eine positivere Richtung zu geben.
Die Geschichte handelt von einem alten Indianer, auf dessen Grundstück man Öl gefunden hatte. Über Nacht war dieser Indianer ein reicher Mann geworden. Als Zeichen seines Reichtums kaufte er sich einen großen amerikanischen Wagen, eines jener benzinfressenden Ungeheuer, bei denen man Hauptaktionär bei Aral oder Shell sein muss, um den Durst des Wagens zu stillen. Mit diesem Auto fuhr er täglich in seinem Ort auf und ab. Er unterhielt sich mit den Menschen und genoss sein Ansehen. Dabei kam nie jemand zu Schaden. Diese Tatsache war wohl auch dem Umstand zu verdanken, dass sein Wagen von zwei Pferden gezogen wurde.
Das Auto war vollkommen in Ordnung. Über dreihundert Pferdestärken warteten darauf, loszulegen. Der alte Indianer nutze jedoch nur ganze zwei. Er hatte nicht gelernt, den Zündschlüssel zu benutzen. Die Kräfte waren da, aber er wusste nicht, wie er sie einsetzen sollte.
Vielen von uns geht es ähnlich wie diesem Indianer. Auch wir nutzen nicht all die Fähigkeiten und Kräfte, die in uns stecken. Wir alle machen, wie dieser Indianer, keinen Gebrauch von einem Schlüssel, den wir alle in unseren Händen halten: unseren Einstellungen.
Unser Denken entscheidet darüber, ob das Leben, das wir führen, befriedigend oder unbefriedigend, spannend oder langweilig, erfüllt oder unerfüllt ist.
Der Mensch ist das Produkt seiner Gedanken. Er ist und wird, was er denkt.
Mahatma Gandhi
Unsere Einstellungen bestimmen, ob die Erfahrungen, die wir machen, positiv oder negativ sind. Ja, unser Denken entscheidet sogar zu einem großen Teil darüber, ob wir gesund bleiben oder krank werden.
Zu Recht sagte deshalb William James, ein Psychologe an der Harvard Universität, einmal:
Die größte Entdeckung unseres Jahrhunderts ist, dass Menschen ihr Leben verändern können, wenn sie ihre Einstellungen ändern.
Wir alle besitzen diese Fähigkeit, erworbene negative und schädliche Einstellungen durch eher positive oder hilfreiche Einstellungen zu ersetzen.
Wir alle können unserem Leben eine positive Wendung geben, wenn wir unser Denken ändern. Wo aber sind die Schulen, die uns das lehren? Wir lernen, wie man Wissen ansammelt und auf Kommando wiedergibt. Wir lernen komplizierte mathematische Formeln und physikalische Gesetzmäßigkeiten. Wo aber lernen wir die Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Lebens? Welche Schule lehrt uns, wie wir uns entfalten und ein zufriedenes und erfülltes Leben führen können? Diese Schule gibt es nicht.
Wir erfahren als Kinder in der Schule so viel. Nur über das Leben und wie man es sich so einrichten kann, dass man sich darin wohlfühlt, darüber erfahren wir nichts. Das, so erwartet man von uns, müssten wir schon allein herausfinden. In meiner Schule stand in großen Buchstaben über dem Eingang der Satz: "Non scholae, sed vitae discimus." ("Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.")
Warum aber, so frage ich mich heute, nehmen sich jedes Jahr Tausende von Menschen das Leben, sind Millionen Menschen unglücklich oder nehmen Drogen, wenn sie in der Schule für ihr Leben gelernt haben? Was hat es genutzt, dass diese Menschen Schreiben und Lesen gelernt haben? Was hat es diesen Menschen genutzt, dass sie Rechnen und fremde Sprachen lernten, wenn sie nicht gelernt haben, zufrieden zu leben?
Das Wissen darum, wie man ein zufriedenes und erfülltes Leben führen kann, ist zumindest ebenso wichtig wie das Einmaleins oder die Rechtschreibung.
Um unser Wissen einsetzen und unsere Fähigkeiten entfalten zu können, ist es eine Voraussetzung, dass es uns gut geht. Wenn es uns schlecht geht, dann können wir uns nicht auf unsere Arbeit konzentrieren und unsere Fähigkeiten entfalten. Ich würde mir deshalb wünschen, dass es an jeder Schule auf dieser Welt ein Unterrichtsfach gibt, in dem junge Menschen lernen können, wie sie ihr Leben so befriedigend und positiv gestalten können, wie es nur möglich ist. Ein positives und erfülltes Leben führen zu können, will nämlich ebenso gelernt sein wie das Einmaleins oder eine Fremdsprache.
Wenn wir erst einmal erkannt haben, dass unsere Einstellungen der Schlüssel zu mehr Lebensfreude und innerer Kraft sind, stellt sich unweigerlich die Frage: Wie kann ich meine (negativen) Einstellungen ändern und überwinden? Die gute Nachricht ist: Oft genügen schon kleine, regelmäßige Schritte, die du leicht in deinen Alltag integrieren kannst.
Der erste Schritt zur Veränderung ist immer die bewusste Wahrnehmung. Achte darauf, wie du über dich, andere Menschen und deine Lebensumstände denkst. Notiere dir abends vielleicht drei Gedanken, die dich besonders beschäftigt haben. So kommst du dir selbst auf die Spur – und das ist eine wichtige Voraussetzung für Veränderung.
Nicht jeder Gedanke, den du denkst, ist auch wahr. Frage dich bei negativen oder blockierenden Gedanken: Stimmt das wirklich? Gibt es Beweise dafür? Oder vielleicht auch Gegenbeispiele? Allein diese kleine Übung kann helfen, eingefahrene Denkmuster aufzubrechen.
Unser Gehirn reagiert stark auf Bilder – ob in der Realität oder in unserer Vorstellung. Stell dir möglichst oft vor, wie du herausfordernde Situationen meisterst, dich über Erfolge freust oder dich mit anderen verbunden fühlst. Je lebendiger du diese inneren Bilder gestaltest, desto mehr unterstützen sie dich bei der Änderung deiner Haltung.
Einstellungen sind ansteckend. Achte darauf, wer dich inspiriert, wer dich ermutigt, wer das Gute in dir sieht. Solche Menschen sind ein positiver Verstärker für die eigene Seele – sie helfen dir, über dich hinauszuwachsen.
Viele Menschen sind im Umgang mit sich selbst viel strenger und kritischer als mit anderen. Übe dich darin, dir selbst mit Verständnis und Mitgefühl zu begegnen. Ein einfacher Satz wie "Ich gebe mein Bestes, und das genügt vollkommen" kann dich dabei unterstützen.
Dankbarkeit ist ein echter Einstellungs-Booster. Wer sich regelmäßig bewusst macht, was im Leben gut läuft – und erscheint es noch so klein –, schafft in sich Raum für Zufriedenheit. Ein kleines Dankbarkeitstagebuch, in dem du jeden Abend drei Dinge notierst, für die du an diesem Tag dankbar bist, kann dir dabei helfen.
Einstellungen ändern sich nicht über Nacht. Es braucht stetige Übung, Wiederholung, Geduld und Wohlwollen mit dir selbst, um die festgefahrenen Denkmuster zu durchbrechen und neue positive zu etablieren. Aber es lohnt sich, durchzuhalten. Denk immer daran: Jeder kleine Schritt zählt!
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