Sich überfordert fühlen - was tun?

Sie fühlen sich beruflich und privat überfordert? Sie haben das Gefühl alles sei zu viel was auf Sie einströmt? Erste Hilfe Tipps bei Überforderung.

Sich überfordert fühlen - was tun?

Im Augenblick fühlst du dich beruflich, emotional, geistig und/oder privat heillos überfordert. Es ist zu viel, was auf dich permanent einströmt. Es ist mehr, als du tragen kannst. Es ist zu viel, was du tun musst oder tun solltest. Du hast den Eindruck, keinen Boden mehr unter den Füßen und keinen Halt mehr zu haben.

Vielleicht fühlst du dich auch wie in einer Sackgasse. Du bist mit deiner Kraft und Energie am Ende. Du fühlst dich mit der Situation von jedem und allem allein gelassen. Du fragst dich vielleicht, warum dir dies alles zugemutet wird.

Begleiterscheinungen deines Überfordertseins

Keinen Ausweg sehen; machtlos fühlen; dich aufgeben; vor dem Schicksal kapitulieren; keinen klaren Gedanken fassen können; voller Panik reagieren; dich zurückziehen; im Nichtstun verharren; den Kopf in den Sand stecken; Aufgaben und Pflichten aufschieben; aus der Situation flüchten; zu Alkohol oder Beruhigungstabletten greifen.

Dein Körper reagiert vielleicht mit Schmerzen, Magen-Darm-Problemen, Anspannung, Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, Merkfähigkeitsproblemen, Hitze- oder Kältegefühlen, Zittern, Erschöpfung oder Unruhe. Du bist verzweifelt und leidest vielleicht zeitweise unter einer Depression.

Was du tun kannst, um dich weniger überfordert zu fühlen

Nimm deine Gefühle für den Augenblick an.
Sie sind da, weil du im Augenblick seelisch und körperlich an deine Grenzen gekommen bist. Deine Gefühle wollen dir signalisieren, dass du eine Pause machen bzw. etwas ändern musst. Schlag jetzt nicht noch zusätzlich auf dich ein, indem du dich dafür verurteilst.

Behandle dich besonders rücksichts- und liebevoll.
Behandle dich so, wie du in gleicher Situation ein kleines Kind oder einen guten Freund behandeln würdest. Habe Verständnis für deine Situation und rede dir gut zu: „Du wirst die Situation bewältigen. Du wirst eine Lösung finden.“

Nimm eine kurze Auszeit
Tue etwas, was überhaupt nichts mit deinen momentanen Problemen zu tun hat. So kommen deinen Gedanken wieder ins Fließen. Oder tue etwas, was dir bisher immer gut getan hat. So gibst du dir das Gefühl, dass in deinem Leben noch etwas funktioniert, und du knüpfst an vertrauten positiven Gefühlen an.

Trinke etwas Warmes.
Trinken beruhigt und lenkt dich ab. Bei Stress benötigt dein Körper mehr Flüssigkeit. Flüssigkeit hilft außerdem deinem Gehirn, wieder klar denken zu können.

Konzentriere dich auf deinen Atem.
Beobachte deinen Atem einfach nur, ohne ihn lenken zu wollen. Du kannst dich auf ihn verlassen. Er fließt von ganz alleine. Folge ihm mit deiner Aufmerksamkeit, wie er durch die Nase über den Brustraum hinab in den Bauchraum strömt und wie er wieder auf demselben Weg aus deinem Körper hinausströmt.

Lenke deine Aufmerksamkeit darauf, was du siehst.
Lass deinen Blick einfach in deine nähere und weitere Umgebung schweifen und registriere bewusst, welche Gegenstände es dort gibt. Noch besser kommst du aus deiner momentanen Verfassung, wenn du dabei alle Sinne einsetzt – also dir auch bewusst machst, was du hörst, spürst, riechst und vielleicht auch auf deiner Zunge schmeckst. Indem du dich auf die Gegenwart konzentrierst, verhinderst du, an die Zukunft zu denken und dich darum zu sorgen.

Frage dich, was das Wichtigste ist.
Das Gefühl, überwältigt zu sein, kommt bei dir vielleicht auch daher, dass du vor lauter Bäumen den Wald nicht siehst. Sortiere deshalb am besten deine Aufgaben, die du vor dir siehst, und wähle die Wichtigste für dich aus. Dann frage dich, welcher Schritt für die Erledigung dieser Aufgabe der Wichtigste ist, und beginne unmittelbar mit diesem Schritt.

Bleibe bei der wichtigsten Aufgabe, bis diese erledigt ist.
Möglicherweise springst du, wenn du dich überfordert fühlst, auch von einer Aufgabe zur nächsten, und verstärkst damit deinen Eindruck, nichts mehr erledigt zu bekommen. Erledige deshalb zuerst die wichtigste Aufgabe vollständig. Dann widme dich der zweitwichtigsten. So stärkst du dein Gefühl, dass du vorankommst und Kontrolle hast.

Mach Schluss mit Muss
Perfektionismus ist ungesund und bringt dich nicht weiter. Hör, dich unter Druck zu setzen und etwas von dir zu verlangen, das du nie erreichen wirst: Vollkommenheit und Perfektion. Gut ist oftmals völlig ausreichend. (s. weiter unten)

Wenn du an den Ursachen deiner Überforderung ansetzen möchtest

Vieles kann dazu beitragen, dass du dich beruflich oder persönlich überfordert fühlst. Beispielsweise kann es die Summe von Ereignissen sein, die du als negativ bewertest und mit denen du erst umgehen lernen musst. In einem solchen Fall kannst du prüfen, ob diese Ereignisse wirklich so negativ sind, wie Sie auf den ersten Blick erscheinen.

Möglicherweise bist du es gewohnt, Situationen erst einmal übertrieben negativ zu bewerten und darüber zu grübeln. Dann solltest du lernen, dir eine optimistische oder gelassene Grundeinstellung anzueignen.

Möglicherweise gehörst du auch zu den Menschen, die alles perfekt machen wollen. Deshalb kannst du Aufgaben schlecht abschließen, fühlst dich ständig unter Druck und überfordert. Verschaffe dir Klarheit und mache den Perfektionismus Test In diesem Fall kannst du lernen, großzügiger zu sein und dich auch mit einer guten Leistung von dir zu begnügen.

Eine weitere Ursache für deine Überforderung könnte sein, dass du dich schwer tust, Grenzen zu setzen und Angst hast, Nein zu sagen. Du willst es jedem Recht machen, lädst dir dadurch zuviel auf und übergehst deine eigenen Bedürfnisse. Ist dies der Grund für deine Überforderung, dann lerne, dein Selbstwertgefühl zu stärken und dich unabhängiger von der Meinung anderer zu machen.

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Annette Dorothea schreibt am 18.11.2020

Vor zwei Jahren ist mein lieber Onkel verstorben,.... in diesem Jahr fast meine gesamte Familie (nicht an Covid 19).
Ich musste Patientenverfügungen durchsetzen und hatte keine Ahnung, wie schwer das ist. Nicht nur mir selbst gegenüber sondern auch bei Ärzten und Pflegepersonal.
Meine Mutter hatte ich 7 Jahre zu Hause gepflegt. Im Februar diesen Jahres wurde sie kränker, kam ins Krankenhaus und musste künstlich ernährt und mit Flüssigkeit versorgt werden. Ihr Zustand besserte sich nicht. Nach einiger Zeit setzte ich ihren letzten Willen, die Patientenverfügung, durch. Alle Machinen wurden abgestellt.
Fünf Tage lang begleiteten mein Sohn und ich sie bis zum Tod. Ich las ihr vor, wusch sie, wir sangen ihr Lieder vor, wie früher, wenn wir wanderten us.w. .
Sie hatte immer gesagt : ,, Ach Annettchen, du machst das schon. Du bist mein Fels".
Sie starb im März
Wir waren am Ende. Völlig paralysiert von dem Erlebten, den fünf Tagen und dem eigenen Gewissen. Haben wir das Richtige getan?
Irgendwie versuchte ich mich zu erholen, da wurde meine liebe Tante krank.
Sie verkraftete den Tod ihre Schwester nicht.
Nach mehrmaligen Feuerwehr und Polizeieinsätzen, brachte man sie in eine psychiatrische Klinik. Auf den dringenden Rat des behandelnden Arztes, musste ich, wieder als Bevollmächtigte, beim Gericht dafür sorgen, dass sie in eine geschlossenen Abteilung kommt, wo sie nicht zur Gefahr für sich und für andere wird, wenn sie wieder nachts über die Strasse vor die Autos rennen würde, wegen ihrer Wahnvorstellungen.
So bald es ihr besser ging holte ich sie raus, nach Berlin in ein Pflegeheim. Ich dachte , so können wir uns wenigstens oft sehen und Ausflüge unternehmen.
Die weltweite Pandemie vereitelte leider unsere Vorhaben, so dass ich sie, als wieder Besuche möglich waren, nur vor der Tür und mit Abstand sehen durfte. Keine Privatsphäre, kein gemeinsames Kaffetrinken u.s.w. .
Sie wurde immer schwächer.
Dann starb im Juni mein anderer Onkel, ihr Bruder.
Die zweite Beerdigung unter Corona Bedingungen.
Tantchen konnte nicht mit, hätte sie aber auch körperlich nicht mehr geschafft.
Im September dann fiel sie hin, kam ins Krankenhaus und erholte sich nach der OP nicht mehr. Sie wurde immer schwächer, aß nicht und trank zu wenig. Sie wollte sterben, sie sagte es mir seit Monaten jeden Tag und nun auch den behandelnden Ärzten. Auch für sie hatte ich die Patientenverfügung und deren Durchsetzen übernommen.
Ich war gerade von einem Besuch bei ihr auf dem Nachhauseweg, als mich die Chefärztin anrief und mir mitteilte, dass Tantchen im Sterben lag. Sie wollte eine Entscheidung von mir. Intensivmedizin oder Sterben. Unter Tränen heulte ich ins Telefon, dass sie Tantchen gehen lassen sollte. Sofort fuhr ich zurück.
Ich hielt ihre Hand, erzählte ihr von Dingen und streichelte sie. Sie schlief ganz friedlich ein.
Sie starb im September.

Mir geht es an manchen Tagen gut, an anderen nicht.
Was man nervlich und körperlich durchmacht ist schwierig für mich in Worte zu fassen und sicherlich für jeden anders.

Hilfe kann ich nur indirekt anbieten.
Man sollte sich nochmal überlegen, ob man bereit ist für Jemaden die Patienverfügung und /oder Vorsorgevollmacht durchzusetzen.
Denn du bist die ganze Zeit allein mit dir und deinem Gewissen. Du entscheidest letzendlich. Wenn du die Patientenverfügung nicht einsetzt, wird dich niemand dazu zwingen. (Jedenfalls meine Erfahrung)
Deine Lieben verlassen sich auf dich, dass du ihren Willen auch wirklich für sie durchsetzt. Bestimmt will man nur das Beste für sie.
Das bedeutet aber im Umkehrschluss eine harte Prüfung für einen selbst.

Trotz Allem, was dieses Jahr passiert ist und was wir alle erleben, bin ich dankbar.
Dankbar, dass ich mit so wundervollen Menschen aufgewachsen bin und sie mich so lange begleitet haben und ......für vieles mehr.

Ich denke Dankbarkeit ist ein Licht in dunklen Zeiten.

Alles Liebe für dich/euch.
Bleibt gesund :)


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 Begleiterscheinungen deines Überfordertseins
 Was du tun kannst, um dich weniger überfordert zu fühlen
 Wenn du an den Ursachen deiner Überforderung ansetzen möchtest
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