Nutzt du die Chancen die Dir das Leben bietet? Oder hoffst Du auf ein Wunder und darauf, dass sich alles von alleine regelt?
Wenn wir vor einem Problem stehen, haben wir manchmal einen Tunnelblick: wir sehen nur die verschlossenen Türen.
Wir übersehen offene Türen oder nutzen diese nicht. So verpassen wir viele Chancen.
Eine Geschichte zur Einstimmung
Ein gläubiger Mann hat sich während einer Überschwemmung auf das Dach seines Hauses gerettet. Ein Rettungsboot kommt vorbei und will ihn retten, doch der Mann verweigert die Hilfe und antwortet: „Nein, ich glaube an Gott und er wird mich retten".
Das Wasser steigt weiter an und als ihm das Wasser bereits bis zum Kinn steht, kreist ein Hubschrauber über dem Dach. Die Hubschrauberbesatzung lässt eine Leiter herunter, um ihn zu retten. Wieder antwortet er, dass Gott ein Wunder vollbringen wird. Der Mann ertrinkt und steht verzweifelt und in seinem Glauben erschüttert vor der Himmelspforte.
Er sagt zu Petrus: „Ich habe geglaubt, Gott würde ein Wunder vollbringen und mich retten, aber er hat mich im Stich gelassen". Petrus lächelt und antwortet: „Ich weiß gar nicht, warum Du Dich beklagst. Wir haben Dir ein Boot und einen Hubschrauber geschickt".
Ähnlich wie dieser Mann verhalten wir uns manchmal im Alltag. Wir warten darauf, dass sich unser Problem von selbst löst und wir die Lösung auf einem Silbertablett präsentiert bekommen. Ja, manchmal warten wir auf ein deutliches Signal von außen, um unser Ziel überhaupt in Angriff zu nehmen.
Dabei ergeht es uns ähnlich wie dem Mann in der Geschichte: Wir bleiben passiv und nehmen Chancen, die uns unserem Ziel näher bringen, nicht wahr oder ergreifen sie nicht. Schließlich beklagen wir uns, dass das Schicksal es nicht gut mit uns meint und sind verbittert. Was müssen wir anders machen? Was benötigen wir, um Chancen zu ergreifen?
Was genau möchtest du erreichen? Wie sieht dein Ziel aus?
Wenn du weißt, was dein Ziel ist, kannst du die Wegweiser erkennen und ihnen folgen.
Unser Mann aus der Geschichte könnte sein Ziel z.B. so formuliert haben: "Ich möchte die Flut überleben und möglichst schnell auf trockenen, sicheren Boden gelangen."
Wenn du weißt, was du tun musst, kannst du ganz gezielt auf dein Ziel hinarbeiten und deine Fortschritte und Erfolge erkennen.
Unser Mann hätte folgende Lösung für sein Problem finden können:
"Ich klettere an den sichersten Punkt auf das Dach. Ich mache mich für die Retter bemerkbar, indem ich ein Stück Stoff schwenke und um Hilfe rufe. Ich ergreife jede Möglichkeit, die sich mir bietet, zu einem sicheren Ort zu gelangen. Dies könnte ein vorbeischwimmendes Brett, ein Boot oder ein Rettungshubschrauber sein."
Welche Schritte habe ich erfolgreich gemeistert?
Dies ist der erfreuliche Teil der Bilanz: sich bewusst die bereits zurückgelegten Schritte und Erfolge in Erinnerung rufen. Dies wirkt wie eine Energiespritze. Spare also nicht mit Lob für dich.
Welche Schritte, die ich mir vorgenommen habe, habe ich bisher vermieden?
Weshalb habe ich diese Schritte nicht ergriffen? Z.B.:
Sei an dieser Stelle ehrlich mit dir, auch wenn die Erkenntnis vielleicht unangenehm ist. Es geht nicht darum, dass du dir Vorwürfe machen und dich tadeln sollst. Vorwürfe helfen ohnehin nicht weiter.
Du musst analysieren, was dahinter steckt, wenn du etwas nicht tust, obwohl du weißt, dass es für dich notwendig, richtig und wichtig ist! Du gibst dir immer einen Grund für dein Verhalten. Nur wenn Du weißt, weshalb du etwas nicht tust, kannst du etwas tun, um diese Ursache zu beseitigen.
Überlege dir, wie du dir die bisher vermiedenen Schritte erleichtern und die Hürden überwinden kannst.
Welche Schritte haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht?
Welche Ursachen haben dazu geführt? Z.B.:
Auch wenn es nicht der Erfolg ist, den du haben möchtest, bist du dennoch einen Schritt weiter. Du weißt jetzt mehr darüber, was nicht funktioniert.
Welche Schritte möchte ich stattdessen wählen?
Nutze all deine Kreativität, um nun neue konkrete Schritte zu formulieren. Informiere dich in der Literatur oder suche Hilfe. Lasse dich von einem Experten beraten, wenn du keine anderen Lösungswege als die bereits in Angriff genommenen erkennen kannst.
Bin ich noch auf dem richtigen Weg oder muss ich mein Ziel umformulieren?
Manchmal zeigt sich erst auf dem Weg zum Ziel, dass dieser Zielort doch nicht der Bestimmungsort ist, der uns wirklich am Herzen liegt. Manchmal erscheinen uns auch die Hürden zu hoch, dass wir den persönlichen Einsatz nicht bringen möchten, um an dieses Ziel zu gelangen. Dann haben wir das Recht, unsere Pläne umzuformulieren oder ganz aufzugeben.
Wenn du zu der Erkenntnis gelangst, dass du ein neues Ziel benötigst, dann überlege dir, wie es aussehen könnte, und beginnen wieder mit Punkt 1.
Wenden wir die einzelnen Punkte auf unseren Mann aus der kleinen Geschichte an, so ist er an vielem gescheitert:
Wähle und verfolge deine Pläne. Bleibe am Ball. Ergreife jede Chance, die sich dir bietet. Ziehe Bilanz. Überprüfe und korrigiere deine Schritte. Dann wird sich der Erfolg einstellen und dieser wird sich manchmal sogar wie ein Wunder anfühlen.
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