Die Kraft von Hoffnung und Zuversicht

Hoffnung ist ein Lebenselixier. Warum Hoffnung wichtig ist, wie sie sich auf die Gesundheit auswirkt und wie wir uns die Hoffnung bewahren könne, erklärt dieser Beitrag.

Die Kraft von Hoffnung und Zuversicht
© Aaron Burden, unsplash.com

Hoffnung haben, dass alles gut wird, ist besonders wichtig, wenn wir in einer schweren Lebenskrise sind. 

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen, die Glauben und Hoffnung haben, schneller gesund werden. Sie genesen schneller wieder nach einem Herzinfarkt, Knochenbrüche und Verbrennungen heilen schneller. Dabei ist unter dem Glauben nicht (nur) der religiöse Glaube zu verstehen.

Was verstehen wir unter Hoffnung und Glauben?

Hoffnung äußert sich in unserer inneren Einstellung.

  • Wir haben die Zuversicht, dass sich etwas zum Guten wenden wird: Wir oder ein naher Angehöriger werden wieder gesund werden, unsere finanzielle Situation wird sich bessern, der Konflikt mit der Schwiegertochter wird sich lösen.
  • Wir stellen uns vor, dass wir eine Situation meistern können: Der Umzug in die Seniorenresidenz wird klappen und wir werden uns dort einleben. Den ärztlichen Eingriff werden wir gut überstehen.
  • Wir glauben, dass wir alleine oder mit der Hilfe anderer eine Lösung finden werden: Das neue Hüftgelenk wird uns Schmerzfreiheit verschaffen, durch die Einhaltung der Diät werden wir einen Herzinfarkt verhindern, die Chemotherapie wird den Krebs abtöten.

Was bewirken Hoffnung und Zuversicht?

Hoffnung mobilisiert die Selbstheilungskräfte unseres Körpers.

Eine positive Erwartungshaltung (Hoffnung) führt zu realen und messbaren Veränderungen im Körper!

Andererseits bewirkt der Verlust der Hoffnung, dass unsere Lebensenergie abnimmt, unsere Selbstheilungskräfte erlahmen.

Folgende Geschichte belegt, wie wichtig Hoffnung und Zuversicht sind:

Ein Mann wurde abends aus Versehen in ein Kühlhaus eingeschlossen. Er wusste, dass bis zum nächsten Morgen niemand mehr kommen würde. Dies, so glaubte er, sei sein Todesurteil. Er hatte keine Hoffnung, eine ganze Nacht lang bei solch extremer Kälte überleben zu können, und schrieb an seine Familie einen Abschiedsbrief. Am nächsten Morgen fand man ihn tot auf. Sein Tod war jedoch allen Beteiligten unverständlich. In der Nacht war die Kühlanlage ausgefallen und eigentlich hätte er überleben können müssen. Er war an seinem Glauben gestorben, keine Überlebenschance zu haben. Er hatte die Hoffnung aufgegeben und sich damit zum Tod verurteilt.

Menschen ohne Hoffnung werden depressiv. Sie haben den Glauben in sich, die momentane Situation und in die Zukunft verloren. Sie sehen keinen Sinn mehr darin, zu leben. Sie glauben, keine Einflussmöglichkeiten zu haben. Menschen, die glauben, Schmerzen ertragen oder beeinflussen zu können, sind weniger ängstlich und benötigen weniger Schmerzmittel.

Die Hoffnung aufzugeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preiszugeben.
Pearl S. Buck

Wie erklärt man sich die Wirkung der Hoffnung?

Die Hoffnung, d. h. positive Einstellungen und positive Gefühle, führen zu einer Stärkung des Immunsystems. Die Wirkung der Hoffnung beruht auf dem Placeboeffekt. Mit dem Begriff Placebo bezeichnet man Präparate, die keinen Wirkstoff enthalten.

In Untersuchungen, in denen man statt normaler Medikamente Placebos einsetzte, stellte man fest, dass Placebos bei Leiden wie z.B. Herpes, Asthma, Kopfschmerzen oder leichten Geschwüren die gleiche Wirkung wie normale Medikamente hatten.

Der Glaube an die Wirkung des Placebos hat die heilende Wirkung verursacht. Man nennt das auch selbsterfüllende Prophezeiung. Spontanheilungen bei Krebserkrankungen lassen sich teilweise darauf zurückführen, dass die Patienten nach der Diagnose begonnen haben, ihr Leben zu verändern. Sie veränderten ihre Ernährung, die Lebensgewohnheiten und die Lebensziele. Sie glaubten daran, die "Ausnahme von der Regel" zu sein und beteiligten sich voller Zuversicht an der Therapie.

Der Glaube, dass sie Einflussmöglichkeiten haben und die Bereitschaft, sich voll für ihre Gesundung einzusetzen, hilft ihnen, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Der Glaube an die Genesung und die Zuversicht, gesund zu werden, sind die besten Medikamente, die wir uns selbst verabreichen können. Das Schöne an diesen "Medikamenten" ist: Sie haben keine unerwünschten Nebenwirkungen und kosten nichts.

Warum ist es wichtig, sich seine Hoffnung und Zuversicht zu bewahren?

Wer sich hoffnungsvolle Gedanken macht, dass er selbst in seinem Leben Einflussmöglichkeiten hat oder ihm geholfen werden kann,

  • hat Energie, zu handeln,
  • ist den überwiegenden Teil der Zeit ruhig oder positiv gestimmt,
  • steigert seine Abwehrkräfte,
  • ist kreativer,
  • erholt sich schneller von Krankheiten und Operationen.

7 Tipps, wenn die Hoffnung fehlt und wie wir sie bewahren können

TIPP 1:Sprechen Sie sich selbst Mut zu.

Wenn Ihnen keine positiven oder mutmachenden Gedanken einfallen, dann überlegen Sie, was Sie anderen Menschen in gleicher Situation sagen würden, um diesen Mut zu machen. Sie können sich dazu auch unsere Psychotipps zum Thema Optimismus anschauen. 

TIPP 2:Rufen Sie sich positive Erfahrungen aus der Vergangenheit in Erinnerung.

Welche Situationen haben Sie gemeistert? Was ist alles gut verlaufen? Wann sah die Situation in der Vergangenheit schon mal aussichtslos aus und es hat sich dennoch eine Lösung ergeben?

TIPP 3:Suchen Sie im Internet und in Ihrem Umfeld nach Menschen, denen bereits eine Lösung gelungen ist.

Nehmen Sie sich diese als Vorbild. Machen Sie sich deren Erfahrungen zunutze. Setzen Sie deren Lösungsstrategien ein.

TIPP 4:Meiden Sie Menschen, die alles schwarz sehen und dramatisieren.

Suchen Sie die Gesellschaft positiver und gutgelaunter Menschen – so oft es geht.

TIPP 5:Nehmen Sie Krankheiten für den Augenblick an.

Je mehr Sie dagegen ankämpfen und hadern, krank zu sein, desto mehr sinken Ihre Abwehrkräfte. Suchen Sie nach dem persönlichen Sinn für Ihre Erkrankung.

TIPP 6:Machen Sie sich hoffnungsvolle und zuversichtliche Gedanken.

Zum Beispiel: Was auch immer auf mich zukommt, es wird eine Lösung geben. Ich tue alles, was in meinen Kräften steht. (siehe auch Autosuggestionen)

TIPP 7:Werden Sie aktiv.

Erdulden Sie nicht passiv die Situation. Befreien Sie sich aus der Opferrolle. Durch Aktivsein haben Sie den Eindruck, Kontrolle auszuüben und dies nährt Ihre Hoffnung, eine Lösung finden zu können.

Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen gelingt, Ihre inneren Kräfte der Hoffnung und Zuversicht wachzurufen und aufrechtzuerhalten.

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Gisela schreibt am 12.12.2021

Danke für diese aufbauenden Worte, die mein Denken in eine andere Richtung gebracht haben. Ich hatte einen schweren Streit mit meiner Schwiegertochter und meinem Sohn. Darüber war ich so unglücklich und fühlte mich gelähmt und voller Wut und Hass. Der Schmerz war nahezu unerträglich. Ich versuchte dann die Richtung zu ändern , Gedanken auf etwas positives zu lenken. Ich heiße nicht gut, was und wie die Situation gelaufen ist. Doch ich versuche anzunehmen, meinen Teil dabei zu sehen und mir selbst zu vergeben. Es liest sich hier leicht, doch das ist es nicht. Ich kenne meine Geschichte, mein Trauma und mein Wunsch ist es Frieden in mir zu finden. Ich bin voller Dankbarkeit durch diesen Text von Ihnen zu dieser Einsicht gekommen zu sein. Allen anderen wünsche ich das auch ... Danke vielmals. herzliche Grüße Gisela



versuche mir zu verzeihen und meinen Frieden zu finden.














Inhalt des Beitrags   
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 Was verstehen wir unter Hoffnung und Glauben?
 Was bewirken Hoffnung und Zuversicht?
 Wie erklärt man sich die Wirkung der Hoffnung?
 Warum ist es wichtig, sich seine Hoffnung und Zuversicht zu bewahren?
 7 Tipps, wenn die Hoffnung fehlt und wie wir sie bewahren können
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