Vergebung wirkt befreiend – Podcast #36

In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" geht es um die positive Wirkung der Vergebung auf dich selbst.

Vergebung wirkt befreiend – Podcast #36
© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotomotivs von unsplash.com

In dieser Podcast-Folge geht es, darum was in uns geschieht, wenn wir verzeihen. Und es geht um die Wirkung von Vergebung. Wie gelingt es, das mulmige Gefühl loszuwerden, es würde beim nächsten Mal wieder so sein? Und wann ist sie wirklich befreiend?

 

Die inneren Hürden sind hoch

Kennst du auch das Gefühl nach einem Streit, dass es dir erst einmal unmöglich erscheint dich auszusöhnen? Selbst wenn du es gerne willst, fühlst du eine innere Hürde den Schritt zur Versöhnung zu machen, obwohl du dich ausgesprochen hast und alles gesagt wurde, was nötig war, um den Streit beizulegen.

Je nachdem, wie groß die Auseinandersetzung war und wie tief wir verletzt wurden, braucht es unterschiedlich viel Überwindung für eine Versöhnung.

Wir haben eine innere Hürde, die es zu überwinden gilt, um uns versöhnlich zu zeigen und das ist unser Stolz. Es geht darum, aufzustehen, die Krone zu richten und das innere Gleichgewicht wiederherzustellen. Erst danach haben wir die Voraussetzung uns versöhnen zu können. Das ist ein innerer Prozess, den wir im Anschluss an die eigentliche Auseinandersetzung alleine durchleben. Wenn wir es verpassen, bleibt ein ungutes Gefühl übrig und wir vergeben nicht vollständig.

Wirkliche Vergebung erfolgt in zwei Prozessen

Wenn wir uns versöhnen, machen wir zwei Prozesse durch: Den ersten mit der- oder demjenigen, mit der oder dem wir uns auseinandergesetzt haben. Den zweiten mit uns selbst. Wenn wir es schaffen diese zwei Prozesse voneinander zu trennen, dann kann die Versöhnung befreiend wirken und alle negativen Gefühle können verschwinden. Ich möchte für dir im Folgenden eine Methode zeigen, mit deren Hilfe du vollständig vergeben lernen kannst.

Wenn du die nächste Auseinandersetzung mit jemandem hast, und dir etwas verletzendes an den Kopf geworfen wurde, dann sortiere erst einmal grundsätzlich, was passiert ist.

  • Worum ging es in der Auseinandersetzung?
  • Was hat dich verletzt?
  • Was hast du gehört, was der andere dir sagen wollte?
  • Was wolltest du dem anderen mitteilen?
  • Warum ist es aus deiner Sicht schiefgelaufen?

Schreibe dir die Antworten zu den Fragen auf. Fasse zusammen, welches die zwei bis drei wichtigsten Punkt für dich sind, die es zu klären gilt. Es kann auch nur ein Punkt sein. Überlege dir, wie du dich weiter mit demjenigen auseinandersetzen willst. Soll es ein Brief sein, eine Mail, ein Telefonat oder ein persönliches Treffen? Was davon entspricht dir am meisten? Jetzt kommt die Konfrontation mit dem anderen. Du bist gut vorbereitet und kannst dem anderen vorschlagen, dass jeder beispielsweise fünf Minuten erzählt, wie er die Situation sieht und der andere hört zu, ohne zu unterbrechen. Danach tauscht ihr euch gemeinsam aus.

Damit ist der erste Prozess abgeschlossen. Jeder hat seinen Standpunkt auseinandergesetzt und im besten Fall, seid ihr zu einem Ergebnis gekommen und könnt euch gegenseitig verstehen und vergeben. An der Stelle bleibt nicht selten beim Einzelnen ein mulmiges Gefühl. Es rührt daher, dass wir noch keine Beweise in der Realität bekommen haben, dass der andere wirklich verstanden hat, was wir meinen und ihr euer neues Verhalten noch nicht ausprobieren konntet. Da hilft nur Zeit und die Erfahrung, die du in Zukunft machen musst. Zum anderen kommt das mulmige Gefühl von deinem gekränkten Stolz.

Der zweite Prozess beginnt, indem du aufstehst, dich sortierst und deine Krone richtest. Frage dich selbst, was von der verletzenden Botschaft, die du erhalten hast wirklich wahr ist.

  • Warum hat es dich getroffen?
  • Kennst du das Thema aus deiner Vergangenheit?
  • Ist es ein wunder Punkt von dir?
  • Was kannst du für dich tun, um emotional wieder aufstehen zu können?
  • Welches möglicherweise unerfüllte Bedürfnis steckt hinter deiner Wut oder Trauer über die verletzende Botschaft. Wenn du ein Bedürfnis ausfindig machen kannst, überlege dir, wie du es dir erfüllen kannst. Oder, wie du einer Erfüllung näher kommen kannst. Tue etwas für dich und dein Wohlbefinden.

Zu vergeben ist eine wertvolle Lebenserfahrung

Wenn du diese beiden Prozesse nacheinander durchläufst, kann Vergebung regelrecht befreiend wirken. Jeder Konflikt, jede Auseinandersetzung und auch jede Verletzung bringt uns ein Stück weiter. Sie zahlt auf das Konto unserer Erfahrungen ein und wir lernen über uns etwas dazu.

Ich wünsche dir, dass es dir immer schneller gelingt nach einer Verletzung aufzustehen und die Krone zu richten. Verbringe deine Lebenszeit königlich. Die Zeit ist zu kostbar, als dass du sie mit schlechten Gefühlen verbringst. Steh auf, richte dich auf und sei stolz auf dich.

Deine

Maja Günther

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Corinna schreibt am 01.11.2020

Hallo,
das heutige Thema finde ich sehr interessant. Ich gehe mit diesen Therma gerade um. Vor einiger Zeit hatte ich mit jemandem eine Auseinandersetzung, welche mich echt verletzt hat. Ich habe versucht, die andere Person darauf anzusprechen, doch sie lies nicht mit sich reden, es wurde dann nur noch schlimmer. Sie zog noch mehr hinter meinen Rücken her, beschwerte und erzählte weiter sehr schlecht über mich zu anderen. Vor allem Dinge und Sachen, welche jedoch nicht stimmen.
Ich lasse sie jetzt links liegen und reden tun wir nicht mehr miteinander. Das ganze schmerzt, fühle mich etwas hilflos und ich weiß nicht genau, was ich tun kann. Den o.g. Prozess, will ich jetzt einmal für mich allein durchführen, da ich sehr gern wieder meinen inneren Frieden mit mir selbst haben will und möchte.


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 Die inneren Hürden sind hoch
 Wirkliche Vergebung erfolgt in zwei Prozessen
 Zu vergeben ist eine wertvolle Lebenserfahrung
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