Seit mehr als 40 Jahren arbeite ich als Psychotherapeutin. Menschen auf dem Weg zu unterstützen, mehr Lebensfreude und neue Kraft zu verspüren, erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit.
Tun Sie sich schwer seelische Verletzungen loszulassen? Belasten Sie Erfahrungen oder klammern sich an Beziehungen? Tipps um loslassen zu lernen.
An negativen Erfahrungen festhalten belastet und zerstört die Zufriedenheit. Wie lernen, die Vergangenheit loszulassen?
Vielleicht haben Sie auch von Freunden schon einmal den klugen Ratschlag bekommen „Du musst loslassen“ oder „Lass doch endlich los.“ Recht haben sie vielleicht, Ihre Freunde. Es stellt sich nur die Frage: Was ist loslassen und wie macht man das?
Haben Sie schon einmal einen Hund beobachtet, wie er sich in ein Stöckchen verbissen hat, das sein Herrchen ihm abnehmen will? Immer wieder redet das Herrchen auf ihn ein: „Aus! Lass los“. Nur widerwillig oder gar nicht trennt sich der Hund von seinem Stöckchen. Ähnlich kann es uns Menschen gehen. Auch wir können uns in etwas verbeißen - etwa in eine Erfahrung, in der wir uns gekränkt und verletzt gefühlt haben. Wir können diese Erfahrung oder die Gefühle nicht loslassen und auf sich beruhen lassen.
Deshalb wollen wir uns hier damit befassen, was loslassen können bedeutet, was beim Loslassen passiert und wie wir lernen können, loszulassen.
Nicht Loslassen bedeutet, dass wir in einer Situation verharren, die unserer seelischen und körperlichen Gesundheit schadet und/oder uns daran hindert, unsere Fähigkeiten auszuschöpfen.
Wir verharren
Symptome und Folgen des Nicht-Loslassen-Könnens sind z.B.
Loslassen können ist eine Form der Anpassung an ein Ereignis oder eine Situation. Wir akzeptieren, dass uns etwas widerfahren ist, das unseren Wünschen widerspricht. Das können Ereignisse wie z.B. eine Kränkung, ein Fehler oder die Nichterfüllung eines Zieles sein.
Loslassen kann auch beinhalten, dass wir Abschied nehmen von großen Lebensplänen. Trennung, Tod, Krankheit, Älterwerden oder ein Unfall können uns zu einer Veränderung des bisherigen Lebens zwingen.
Loslassen kann auch bedeuten, dass wir uns aus einer uns schädigenden Situation befreien. Wir können zu der Entscheidung kommen, loszulassen - wenn wir z.B. feststellen, dass das bisherige Leben nicht (mehr) unsere Bedürfnisse befriedigt.
Loslassen können ist reine „Kopf-Sache“. Wenn wir loslassen, entscheiden wir uns, unseren Blick weg von der uns belastenden Situation nach vorne zu richten. Wir starten dabei mit den unterschiedlichsten Gefühlen wie etwa Verzweiflung, Trauer, Kränkung, Angst, Wut oder Eifersucht. Unsere gesamte Aufmerksamkeit galt bisher diesem belastenden Ereignis.
Indem wir uns damit befassten, erlebten wir immer wieder dieselben negativen Gefühle. Unsere Gedanken kreisten wie ein Karussell:
Nun ist der Punkt gekommen, an dem wir merken, dass wir so nicht mehr weiterleben möchten und können.
Der Prozess des Loslassens beginnt in unserem Kopf. Wenn wir nicht loslassen, ist das so, als würden wir ein Seil um einen dicken Baumstamm legen und versuchen, den Baum durch heftiges Ziehen von der Stelle zu bewegen. Ein aussichtloser Kampf.
Um mit dem aussichtslosen Ringen aufhören zu können, hilft Ihnen
Wann immer Sie an das denken, was Sie loslassen möchten, unterbrechen Sie Ihre Gedanken mit einem STOPP und sagen sich „Ich bin bereit, loszulassen". Sie werden in der ersten Zeit den Eindruck haben, sich zu belügen, da Ihr Gefühl Ihnen etwas anderes sagt. Mit zunehmender Übung wird sich Ihr Gefühl Ihren Gedanken anpassen.
Beachten Sie bitte:
Beim Loslassen ist es zunächst so, dass Sie sich schlecht fühlen. Sie verlieren nämlich etwas, das Sie bisher glaubten, unbedingt zu benötigen oder tun zu müssen. Es entsteht eine Lücke. Ersatz ist noch nicht in Sicht. Wenn Sie das Loslassen durchhalten, werden Sie langfristig viel gewinnen: Freiheit, Erleichterung, Energie, Lebensfreude. Am Ende des Prozesses des Loslassens kommen Sie dann vermutlich zu dem Schluss "Das hätte ich schon viel früher machen sollen!"
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Frieden auf der Welt und Gutes leben, ehrlich sein, ein gutes Miteinander, niemanden verletzen und ausnützen und wenn es passiert, sich halt auch dafür ehrlich entschuldigen. Das wäre mein Wunsch an uns alle ❤️
Das Loslassen durchhalten - dieser Satz steht erst am Schluss und ist nach meiner Erfahrung eigentlich ein Schlüssel. Das wiederholte Loslassen ist oft nötig. Mit gelingt es selten ganz.
Ich werde rückfällig und zweifle. Erneutes Loslassen, sich nicht entmutigen lassen, das kostet viel emotionale Kraft, vor allem, wenn es verschiedene Lebensbereiche gleichzeitig betrifft: das Loslassen und das losgelassen werden. Marie
P.S. Ihre Texte entsprechen mir und ich danke Ihnen.
Ich bin seit eineinhalb Jahren, mit einer Frau zusammen, die ich sehr liebe. Sie hat mehrere misslungene Beziehungen hinter sich, und es fällt ihr schwer, Vertrauen aufzubauen, geschweige denn, Zärtlichkeit zuzulassen. Was zur Folge hat, dass es ihr schwerfällt mich zu streicheln,zu küssen, und mit mir zu schlafen. Sie lebt quasi asexuell, was mich wiederum sehr belastet. Deshalb, versuche ich seit längerem, das Verlangen, nach körperlicher Nähe loszulassen. Es fällt mir jedoch sehr schwer.