Zieh den Kopf aus dem Sand! – Podcast #68

Woher kommt das erdrückende Gefühl von Niedergeschlagenheit und wie kann ich damit umgehen? In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" erfährst du hilfreiche psychologische Strategien.

Zieh den Kopf aus dem Sand! – Podcast #68
© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotos von unsplash.com

In dieser Folge geht es darum, wie wir aus der Niedergeschlagenheit herauskommen. Was können wir tun, um uns emotional zu stärken?
Wie können wir unseren Kopf aus dem Sand ziehen?

Kennst du Momente, in denen du dich niedergeschlagen fühlst? Du hast das Gefühl, dass es nie mehr besser wird. Du bist müde, ausgelaugt, entmutigt und energielos und weißt nicht, woher du neue Kraft schöpfen sollst. Du würdest dich am liebsten verkriechen und einfach abwarten, bis es wieder besser wird. Für Niedergeschlagenheit gibt es viele Gründe. Es können länger andauernde Erkrankungen sein, eine berufliche oder private Niederlage oder andere Schicksalsschläge oder Enttäuschungen.

Wie entsteht das Gefühl von Niedergeschlagenheit?

Das Gefühl von Niedergeschlagenheit entsteht meist dann, wenn wir an unsere Grenzen stoßen und wenn eine schwierige Situation länger andauert. Wir können Schicksalsschläge erleiden und uns aufrappeln und weitermachen. Dann haben wir zunächst eine harte Zeit, sammeln unsere Kräfte zusammen und überwinden die Krise. Wenn die Umstände aber schwierig bleiben, dann geht uns mit der Zeit die Kraft aus. Wir werden mutlos. Es ist ein bisschen so, als würden wir mit der Zeit den Glauben an unsere innere Widerstandsfähigkeit verlieren. Häufig hat das mit dem Gefühl zu tun, ausgeliefert zu sein. Wenn wir Umstände nicht beeinflussen können, sondern sie akzeptieren müssen, wenn wir keine Kontrolle mehr haben.

Der Schlüssel zum Umgang und zur Überwindung von Niedergeschlagenheit liegt im Hier und Jetzt

Wenn du deinen Kopf aus dem Sand ziehen möchtest, geht es auch darum, im Hier und Jetzt danach zu suchen, was du beeinflussen kannst und wann du unveränderbare Umstände akzeptieren musst. Auch wenn du dich schon lange in einer schweren Zeit befindest und vielleicht ein Angehöriger erkrankt ist, kannst du ihm sein Schicksal nicht abnehmen. Alle Fragen, die mit der Vergangenheit zu tun haben, also danach, was du hättest anders machen können, um diese Situation zu verhindern, machen es jetzt nicht besser. Im Gegenteil: sie nähren deine Niedergeschlagenheit, weil du dich selbst verurteilst. Genauso sind alle Gedanken an die Zukunft schwierig, weil du nie weißt, was die Zukunft wirklich bringen wird. Du malst dir vielleicht unterschiedliche Szenarien aus, wie es werden könnte, aber das sind nur Vermutungen. 

Du hast jedoch einen Einfluss auf dein Verhalten in der Gegenwart. Schenk dir einen Moment Zeit und nimm deine Niedergeschlagenheit wahr. Überlege, welche Umstände dazu geführt haben, dass du dich jetzt so fühlst. Auch wenn es ein schwieriger und schmerzhafter Prozess ist, mache dir bewusst, welche Umstände du jetzt beeinflussen kannst und welche nicht. Eine Krankheit beispielsweise kannst du nicht wegzaubern, aber versuchen, die Umstände anzunehmen. Sie gehören jetzt zu dir. Sie sind Teil deines Lebens. 
 

Frage dich: Was muss ich akzeptieren, was kann ich ändern?

Wir kämpfen oft jahrelang gegen Dinge an, die wir nicht beeinflussen können, und das macht mürbe, traurig und niedergeschlagen. So gibt es Menschen, die jahrelang mit ihrem Gewicht kämpfen. Andere hadern mit ihrer Größe, ihrem Intellekt, ihrem Beruf. Jeder von uns wird immer etwas finden, was er gerne anders hätte. Vielleicht hast du ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, aber heute hast du das Gewicht, das du hast. Es bringt dich nicht weiter, ständig darüber nachzudenken, warum du zu viel oder das Falsche gegessen hast. So wirst du dich niedergeschlagen fühlen, und es kann die Phantasie entstehen, dass du nicht abnehmen kannst. Wenn du beginnst, nur auf die Gegenwart zu schauen, dann kannst du heute weniger essen und hast heute deinem Körper etwas Gutes getan. Was morgen ist, und wie du dich dann verhältst, wirst du morgen sehen.

Wenn du krank bist, kannst du heute darauf achten, was dir guttun könnte. Wie es dir morgen geht, wird sich zeigen. Wenn du einen Angehörigen mit einer schweren Krankheit hast und den Umstand akzeptierst, kannst du dich heute entscheiden, wie du mit demjenigen eine schöne Zeit verbringen und die gemeinsamen Stunden genießen kannst. Hast du ständig Geldsorgen, kannst du heute schauen, ob du einen anderen Job findest. Oder du kannst heute ein Gespräch mit deinem Vorgesetzten führen. Du kannst heute überlegen, wo du sparen kannst.

Es geht darum, sich nicht zu blockieren, indem wir uns für die Vergangenheit verurteilen oder uns die Schuld geben, dass wir heute in einer schwierigen Situation stecken. Dasselbe gilt für die Gedanken, die wir uns über die Zukunft machen. Schlechte Gefühle, die wir heute haben, können wir nur heute angehen. 

Suche danach, die echten Baustellen deines Lebens zu bearbeiten

Natürlich können wir nie frei sein von allen schlechten Gefühlen. Dennoch neigen wir dazu, uns immer wieder an unveränderbaren Umständen abzuarbeiten. Dabei vergessen wir, dass wir in der Gegenwart immer etwas tun können. Wenn wir mit einem Bagger auf eine Baustelle gerufen werden, um einen Hügel Erde abzutragen, und wir befinden uns auf der falschen Baustelle, auf der es keinen Erdhügel gibt, dann bewirken wir gar nichts und sind am Ende des Tages fix und fertig. Unsere Arbeit macht gar keinen Sinn. Genau das führt zu Niedergeschlagenheit. 

Suche dir deine echten Baustellen, auf denen deine Arbeit Sinn macht und dich weiterbringt, dann bekommst du deinen Kopf auch wieder aus dem Sand.

Deine

Maja Günther
 

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 Wie entsteht das Gefühl von Niedergeschlagenheit?
 Der Schlüssel zum Umgang und zur Überwindung von Niedergeschlagenheit liegt im Hier und Jetzt
 Frage dich: Was muss ich akzeptieren, was kann ich ändern?
 Suche danach, die echten Baustellen deines Lebens zu bearbeiten
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