Einsamkeit und innere Leere: Ursachen

Ursachen von Einsamkeit. Die drei Phasen der Einsamkeit. Wie die innere Leere überwinden und sich wieder mit anderen verbunden fühlen? Erfahren Sie 6 Tipps, wie Sie ihre Einsamkeit überwinden können.

Einsamkeit und innere Leere: Ursachen
© Daria Nepriakhina, unsplash.com

Einsamkeit, innere Leere, das Gefühl, überflüssig und ungeliebt zu sein: warum fühlen wir uns einsam, wie kann man der Einsamkeit vorbeugen und was tun, wenn man sich einsam fühlt?

Was ist Einsamkeit?

Die Einsamkeit hat mich gelehrt, dass das Zusammensein mit anderen etwas ziemlich Schönes ist.  Und das Zusammensein mit anderen hat mich gelehrt, dass die Einsamkeit etwas ziemlich Schönes ist.
Günter Radtke

Nicht alle Menschen können der Einsamkeit etwas Positives abgewinnen. Die meisten Menschen empfinden Einsamkeit und Alleinsein als sehr schmerzhaft und belastend. So Sandra, eine Klientin von mir. Sie erlebt ihr Alleinsein und ihre Einsamkeit so:

Ich bin so einsam. Meine Einsamkeit zerfrisst mich von innen. Das ist so ein Gefühl, wie wenn man in einem dunklen Raum ganz alleine sitzt. Ich sehne mich so sehr nach Liebe und Geborgenheit. Mich hat seit Jahren keiner mehr in den Arm genommen. Ich weiß nicht mehr weiter. Seit 6 Jahren, seit ich berufstätig bin, habe ich zwar Kollegen, aber habe es nie geschafft, einen davon richtig kennen zu lernen. Ich rede mit fast niemandem, es sei denn, jemand spricht mich mal an.

Irgendwie war ich schon immer schüchtern, bin im Umgang mit anderen Menschen total unsicher und ängstlich. Wenn ich Paare sehe, kommen mir die Tränen. Das ist die Hölle. Alle haben jemanden, nur ich nicht. Was ist bloß an mir verkehrt, dass ich so wenig liebenswert bin? Bei Gefühlsmusik wie von Xavier Naidoo kriege ich die Krise. Ich sitze abends in meiner Wohnung und grüble über mich nach. Ich habe überhaupt keine Kraft mehr. Welchen Sinn macht das Leben noch?

Viele Menschen, auch jüngere Menschen, fühlen sich einsam, ungeliebt, alleingelassen und vom Leben abgeschnitten. Die Einsamkeit und Isolation ist für sie ebenso schmerzhaft wie eine körperliche Erkrankung.

Viele Menschen verwechseln Einsamkeit mit Alleinsein. Sie glauben, man müsse sich zwangsläufig einsam fühlen, wenn man Single ist und keinen Partner hat. Dem ist jedoch nicht so. Allein sein bedeutet nicht zwangsläufig einsam sein!

Einsamkeitsgefühle können auftreten, auch wenn wir

  • verheiratet sind,
  • einen Beruf haben,
  • von anderen gemocht werden,
  • jung sind,
  • Kinder haben,
  • uns in Gesellschaft befinden.

Alleinsein führt nicht zwangsläufig zum Gefühl der Einsamkeit!

Viele Menschen haben Angst vor der Einsamkeit oder Vereinsamung, während es andererseits Menschen gibt, die bewusst die Einsamkeit und Zurückgezogenheit suchen, indem sie für einige Wochen in ein Kloster gehen. Einsamkeit kann (körperlich) krank machen, wenn wir uns ihr ausgeliefert fühlen. Sie kann aber auch die Persönlichkeit stärken, wenn wir sie bewusst aufsuchen, um z.B. zu meditieren.

Warum gibt es so viele vereinsamte Menschen? Mit Hilfe der modernen Kommunikationsmittel können schneller und leichter Kontakt aufnehmen, als je zuvor. Wir können eine Nachricht innerhalb weniger Sekunden per Email oder SMS abschicken, mit dem Handy jederzeit erreichbar sein und andere erreichen. Wir können uns in sozialen Netzwerken zu jeder Tages- und Nachtzeit mit anderen austauschen.

Ursachen von Einsamkeit - warum wir uns einsam und isoliert fühlen

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bestimmte negative Einstellungen uns für Einsamkeitsgefühle empfänglich machen. Menschen, die sich einsam fühlen, glauben, nicht liebenswert zu sein. Sie glauben, unbedingt einen Partner zu brauchen, um glücklich zu sein.

Das Gefühl, nicht liebenswert zu sein, entsteht sehr oft in der Kindheit. Sandra beschreibt ihre Kindheit so:

Seit ich mich erinnern kann, war ich ein Außenseiter, musste Hänseleien über mich ergehen lassen, keiner wollte mit mir spielen. Meine Eltern lebten selbst sehr zurückgezogen, genügten sich. Die sagten mir immer, dass Freunde wichtig sind, konnten mir aber auch nicht helfen. Ich stand dann am Fenster und schaute sehnsüchtig, wie die anderen Kinder auf der Straße ihren Spaß? hatten. Ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll, endlich Freunde zu finden. Wenn mich mal jemand anspricht, dann setze ich mich wahnsinnig unter Druck, um ihm zu gefallen. Ja, und doch bin ich wohl immer nicht interessant genug.

Wie Sandra leiden viele Betroffene unter einer starken Angst vor Ablehnung und lehnen sich selbst ab. Da sie sich selbst ablehnen, sind sie in starkem Maße auf Anerkennung, Lob und Zuspruch anderer angewiesen. Manchmal wirken sie aufgrund innerer Unsicherheiten arrogant und überheblich.

Umgekehrt zeichnen sich Menschen, die mit sich allein zufrieden sein können, aber auch im Kontakt zu anderen Menschen stehen, durch folgende Einstellungen aus. Sie können

  • sich selbst annehmen und glauben, anderen Menschen etwas geben zu können
  • damit umgehen, dass ein anderer sie ablehnt und ihre Schwächen erkennt
  • andere Menschen mit ihren Schwächen akzeptieren.

Ob wir uns einsam fühlen, hängt also nicht davon ab, ob wir allein sind, sondern von unserer Einstellung zu uns und unserem Leben.

Auch Veränderungen in den Lebensumständen können die Entstehung von Einsamkeitsgefühlen begünstigen.

Wenn der Partner sich von uns trennt, wenn die Kinder aus dem Haus gehen, wenn wir pensioniert werden, wenn wir eine chronische Erkrankung bekommen oder körperliche Beschwerden uns einschränken und behindern.

Wie chronische Einsamkeit entsteht

1. Die momentane, vorübergehende Einsamkeit

Die Einsamkeitsgefühle dauern nur kurze Zeit und sind eine Reaktion auf äußere Umstände wie beispielsweise einen Umzug, einen Krankenhausaufenthalt, Arbeitslosigkeit, den Auszug der Kinder. Ausgelöst durch diese Ereignisse können wir von dem Kontakt mit anderen uns vertrauten Menschen abgeschnitten sein. Diese Phase der Einsamkeit ist nicht schädlich, sondern kann hilfreich sein, uns den neuen Umständen anzupassen. Sie deutet eine Veränderung in unserem Leben an.

2. Der langsame Rückzug

Die Einsamkeit beginnt, unser Dauerbegleiter zu sein. Unsere Fähigkeiten, Kontakt aufzunehmen und uns mit anderen Menschen zu unterhalten, nehmen langsam ab. Wir verlernen zu lächeln und über Alltäglichkeiten zu reden.

3. Die chronische Einsamkeit

Die Einsamkeitsgefühle dauern Monate oder gar Jahre. Wir versteinern. Alle unsere Fähigkeiten, Kontakt aufzunehmen und aufrechtzuerhalten, für andere attraktiv zu sein, Anerkennung anzunehmen und zu geben, sind verschwunden. Andere wissen nichts mehr mit uns anzufangen. Wir fühlen uns abgelehnt und unattraktiv und verlieren immer mehr das Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Wir ziehen uns zurück, kapseln uns ab oder werden anderen gegenüber immer abweisender und gereizter.

Faktoren, die emotionale Isolation und Einsamkeit begünstigen

Die folgenden Faktoren können dazu beitragen, dass sich Menschen einsam fühlen:

  • Viele Menschen leben in der Großstadt. Der Kontakt zu den Angehörigen wird oder kann nicht mehr so gepflegt werden. Außerdem ist die Anonymität in einer Stadt größer als auf dem Land.
  • Jede dritte Ehe zerbricht und hinterläßt zunächst einmal zwei alleinstehende Menschen.
  • Die Lebenserwartung steigt. Da Frauen länger leben, gibt es mit zunehmendem Alter auch mehr alleinstehende Frauen.
  • Die Menschen setzen sich immer mehr Ziele, legen ihren Schwerpunkt auf Erfolg und Leistung, denken zunächst einmal an sich selbst. So werden Partnerschaften erschwert oder die Bildung von Partnerschaften vernachlässigt.
  • Der Einzug des Computers in den beruflichen und privaten Bereich erschwert die soziale Kommunikation. Menschen sind es nicht mehr gewohnt, miteinander zu sprechen und aufeinander ein- und zuzugehen.
  • Es ist für viele junge Menschen unmodern, sich in einem Verein oder ehrenamtlich zu engagieren.
  • Viele Eltern sind beide berufstätig, so dass sie wenig Zeit haben, mit ihrem Kind zu sprechen, es in der sozialen Kommunikation zu schulen. Sie können dem Kind nur schwer ein Gefühl des Geborgenseins und der Annahme vermitteln.
  • Mangelnde Selbstliebe: wer sich selbst nicht genügt, der braucht andere, um das Gefühl zu haben, liebenswert zu sein.

Können wir Einsamkeitsgefühle vollkommen aus dem Leben verbannen?

Nein. Es wird immer wieder Momente geben, in denen wir uns auf uns selbst zurückgeworfen und alleine fühlen. Augenblicke, in denen wir uns ungeliebt, hilflos und völlig isoliert von allen anderen Menschen fühlen. Wir können jedoch etwas tun, dass aus der gelegentlichen Einsamkeit keine chronische Einsamkeit wird.

6 Tipps, wie Sie Einsamkeit überwinden können

"Ich bin einsam und allein, was soll ich tun?" Diese Frage stellen mir viele Menschen in der Therapie und in Leserbriefen. Einsamkeitsgefühle sind ein Alarmsignal, dass sich in Ihrem Leben etwas geändert hat und/oder Ihre Bedürfnisse nicht (mehr) erfüllt werden. Nehmen Sie diese Gefühle zum Anlaß, herauszufinden, was Ihnen fehlt und zu lernen, mit sich selbst alleine zufrieden zu sein und/oder um zu lernen, auf andere Menschen zuzugehen.

TIPP 1:Behandeln Sie sich liebevoll wie einen guten Freund.

Wenn Sie die Einstellung haben, dass es sich nicht lohnt, für Sie alleine etwas Schönes zu kochen oder den Tisch zu decken, dass der Spaziergang alleine ohnehin keine Freude machen kann und Sie deshalb lieber zuhause bleiben sollten, dann behandeln Sie sich abschätzig. Sie sind es sich nicht "wert", für sich alleine etwas Gutes zu tun.

TIPP 2:Nehmen Sie Kontakt zu anderen Menschen auf.

Erwarten Sie von sich dabei keine "hochgeistigen" Gespräche, denn sonst nehmen Sie erst gar keinen Kontakt zu anderen auf. Beginnen Sie über Alltägliches zu reden: das Wetter, das Fernsehprogramm, einen Zeitschriftenartikel, den Sie gelesen haben. Interessieren Sie sich für den anderen und erzählen Sie auch etwas von sich. Hierdurch bleiben Sie in Übung und haben den Eindruck, dazuzugehören. Üben Sie sich im Small Talk.

TIPP 3:Stellen Sie an Ihre Umwelt keine allzu hohen Erwartungen.

Mit dem einen Menschen können Sie vielleicht über Kinder reden, mit dem anderen Spaziergänge machen, mit wieder einem anderen vielleicht einem Hobby nachgehen. Ein einzelner Mensch braucht und wird nicht alle Ihre Bedürfnisse erfüllen.

TIPP 4:Geben Sie Ihrem Leben einen Sinn.

Geben Sie Ihrem Leben einen Sinn, indem Sie sich eine Aufgabe suchen wie etwa eine ehrenamtliche Betätigung. Durch eine ehrenamtliche Betätigung fühlen Sie sich gebraucht und Sie haben Kontakt zu anderen Menschen. Sie helfen also anderen und sich selbst. Um Ihr Bedürfnis nach Zuwendung und Gebrauchtwerden zu befriedigen, könnten Sie auch z.B. in ein Tierheim gehen und dort anbieten, regelmäßig einen Hund auszuführen.

Einsamkeit ist eine Gefängniszelle, die sich nur von innen öffnen lässt. 
Alfredo Le Mont

TIPP 5:Lernen Sie, sich selbst mehr anzunehmen.

In dem Maße, in dem Sie sich selbst mögen und für liebenswert halten, werden Ihre Einsamkeitsgefühle abnehmen. TIPP: Sich selbst lieben lernen.

TIPP 6:In einem Einsamkeit Forum können Sie sich mit anderen austauschen und Rat einholen.

Ein Forum bietet auch die Möglichkeit, Kontakte mit Menschen herzustellen, denen es ähnlich geht.Ich wünsche Ihnen, dass Sie es schaffen, sich aus dem Gefängnis der Einsamkeit zu befreien und sich mit anderen Menschen verbunden zu fühlen.

Einsamkeitsgefühle und Gefühle des Isoliertseins sind kein unüberwindbares Schicksal. Sie können Ihre Einsamkeit überwinden.

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Sven schreibt am 25.06.2024

Aloha und Guten Tag,

ich habe den Artikel mit Wonne gelesen, vielen dank dafür.

Was das Gefühl der Einsamkeit als solches angeht - und das mag jetzt vielleicht für Andere herausfordernd sein - steckt dahinter m. E. die Angst vorm Tod.

Der Tod und der damit verbundene, emotionale Schmerz, ist nach wie vor ein gern tabuisiertes Thema in unserer Kultur.

Doch der Tod als solches ist, nicht das, was uns Angst macht, sondern unsere Assoziationen mit dem Tod, nämlich das er uns weh tun könnte, das wir (Schmerzen) leiden müssen, und diesen Schmerz, das (emotionale, wie auch physische) Leid, wollen wir nicht wahrnehmen, will unser Verstand nicht wahrnehmen.

Doch warum ängstigt uns das Alleinsein so sehr?

Nun, Ablehnung, Kritik, Alleinsein bedeutete in früheren Zeiten den sicheren Tod, und diese Angst ist nun mal tief in unsere DNA eingewoben, an Orten, an die die meisten Menschen nicht schauen wollen.

Orsson Welles hat es - wie ich finde - einmal sehr treffend, und wie folgt formuliert

"Wir kommen allein, wir leben allein, und wir sterben allein. Einzig Liebe und Freundschaft vermögen es, uns die Illusion zu verschaffen, NICHT allein zu sein."

Demnach können wir uns nur in dem Maße mit Anderen verbinden und Verbunden fühlen, in dem wir zu geben bereit sind.

Wenn wir uns also selbst ablehnen, geisseln, quälen und isolieren, werden wir auch genau das in Bezug auf Andere erleben.


Martin Stamm schreibt am 17.02.2024

Die von Ihnen aufgelisteten Tipps, helfen vielleicht in den ersten Monaten nach einer Trennung. Wenn aber die Einsamkeit dann länger besteht, so kommen immer mehr die Gefühle der Hilflosigkeit und auch Angst und Depressionen dazu. Dann irgendwenn sind diese Tipps völlig nutzlos und überflüssig. Da muss auch nicht extra ein Buch von Ihnen gekauft werden. Den das bietet keine besondere Hilfe. Es spühlt nur Geld in Ihre Kasse und Sie verdienen noch mit der Einsamkeit von anderen Menschen!


Ruth L. schreibt am 24.11.2022

Ich habe über Ihr Buch gelesen, da ich extrem einsam, sozial isoliert und arm bin.

Ich leide an extremer Einsamkeit, Vernachlässigung, fehlende soziale und emotionale Bindung, Geborgenheit und Zugehörigkeit und dies seit Jahrzehnten… Seit Februar kann ich nicht mehr als 2-5 Stunden schlafen und dann kommen noch viele andere Faktoren hinzu… (Multiple PTBS, Armut, gesellschaftlicher Auschluss, Gefahr vor Obdachlosigkeit….)

Mir ist bewusst, ich werde daran sterben.
Ich fühle es. Und das macht mir extrem Angst…
Weil, es nicht einfach nur darum geht, mit anderen Menschen im Kontakt zu sein. Weil der Kontakt mit Menschen, ist eines, emotionale, also lebens- und überlebensnotwendige Verbindungen mit Menschen und sich geborgen fühlen, Familie und Freunde haben, denen ich wichtig bin, hab ich nicht… niemanden der mich lieb hat, niemanden der nach mir fragt, einfach nur schmerzhafte Leere.
Selbst wenn ich Menschen kennen (würde) und mit ihnen reden kann, könnte, bedeutet es nicht, ich fühle mich geborgen und angenommen…. Nicht wahr?
Es ist ein schmerzvolles Existieren… ich rufe nach Hilfe, aber niemand hört mich…

Einsamkeit tötet…

Nehmen Sie mir es nicht übel bitteschön, dass ich Ihnen hier geschrieben habe, aber ich leide schon so lange und mein Persönlichkeit ist völlig verändert und körperlich verfalle ich Zelle für Zelle.

Beste Wünsche
Ruth


BG schreibt am 16.09.2022

Ich habe eine Erkrankung (MCS = Vielfache Chemikalien-Unverträglichkeit), die den Kontakt zu anderen schwierig macht. Ich reagiere z.B. auf geringste Mengen an luftgetragenen Duftstoffen, d.h. ich kann nicht einfach mal spontan ins Kino, zum Tanzen, auf Veranstaltungen usw. wie andere Menschen. Ich muss Duftstoffen soweit wie möglich aus dem Weg gehen, sonst hat das für mich massive gesundheitliche Konsequenzen.
Leider ist es selbst im persönlichen Umfeld schwierig, das hinzubekommen. Viele können und wollen sich nicht vorstellen, was MCS bedeutet (man sieht es einem ja nicht an) und sind vor allem nicht bereit, Rücksicht zu nehmen. Ich musste mir schon mehrfach sagen lassen, bevor ich auf mein Deo, Parfüm etc. verzichte, sehe ich dich lieber nicht mehr.

Mittlerweile sind meine Eltern verstorben, mein Kind ist erwachsen (wohnt auch weiter weg) und geht eigene Wege, Geschwister habe ich keine. Nun hat mich vor ein paar Monaten auch noch mein Mann verlassen. Mein soziales Umfeld ist somit weitgehend weggebrochen.

Da meine Möglichkeiten durch die MCS sehr begrenzt sind, neue Kontakte zu knüpfen, weiß ich nicht, wie es weitergehen soll.
Ich bin ein empathischer Mensch – mir fehlt eine enge Bezugsperson. Jemand der mir nahesteht, mit dem ich auch mal Dinge besprechen kann und von dem ich weiß, er ist im Notfall für mich da und ich für ihn.

Haustier gegen die Einsamkeit und das Kuschelbedürfnis geht leider auch nicht, da ich auf alles mit Fell allergisch reagiere (Hund, Katze, Meerschweinchen usw.). Und eine Schildkröte oder Fische eignen sich nicht wirklich.

Im Moment bin ich sehr deprimiert, weil ich einfach keine Perspektive für die Zukunft sehe.


Natalie schreibt am 10.07.2022

Hatte früher die falschen Freunde und wusste nicht mehr zu welcher Freundesgruppe ich überhaupt gehöre. Daraus resultierte, dass ich bis heute nicht weiß, wie richtige Freundschaften sind und ich mich in jeder Gesellschaft einsam fühle und flüchten möchte. Mit meiner PTBS macht das alles auch nicht einfacher. Mein Job ist okay, genauso wie meine Kollegen (aber mehr leider nicht) und habe einen Partner, allerdings möchte er mir helfen, weiß nicht wie obwohl ich ihn nicht darum bitte. Und das vergleichen mit den anderen besonders auch in den Medien, macht einen unfassbar krank. Na klar, würde ich auch gerne mit Freundinnen oder Freunden gemeinsam schöne Zeit verbringen und nicht sofort denken, dass ich Zeit für mich allein brauche. Ansonsten wünsche ich jedem alles Gute! Passt auf euch auf, es gibt einen Grund, warum man auf so einem Forum landet. :)


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 Was ist Einsamkeit?
 Ursachen von Einsamkeit - warum wir uns einsam und isoliert fühlen
 Wie chronische Einsamkeit entsteht
 Faktoren, die emotionale Isolation und Einsamkeit begünstigen
 Können wir Einsamkeitsgefühle vollkommen aus dem Leben verbannen?
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