Woran erkennt man ein Helfersyndrom? Welche Folgen hat das Helfersyndrom und was kann man tun wenn man darunter leidet?
Der Begriff Helfersyndrom wurde von Wolfgang Schmidbauer eingeführt. Die Merkmale des Helfersyndroms sind: Betroffene
Betroffene lernen in der Kindheit, sich von der Anerkennung durch andere abhängig zu machen. Sie halten sich nur dann für liebenswert und wertvoll, wenn andere ihnen dankbar sind und sie für diese wichtig sind. Sie fühlen sich in der Rolle des Märtyrers wohl, der sich für andere aufopfert. Sie glauben, sonst nichts zu besitzen, als besonders leidensfähig und aufopferungsvoll zu sein.
Es ist ihr Weg, sich aufzuwerten und als etwas Besonderes zu sehen.
Eltern, die ihren Kindern die Schuld an ihren Gefühlen geben ("Wegen dir ist Mama traurig; du bist schuld an Mamas Kopfschmerzen"), vermitteln ihren Kindern die Botschaft: "Du musst die Verantwortung für die Gefühle anderer übernehmen". Betroffene denken häufig nur in einer Alles-oder-Nichts-Schiene: Entweder ich bin ein guter Mensch und bin immer hilfsbereit oder ich bin egoistisch, berücksichtige meine Bedürfnisse und bin ein schlechter Mensch.
Die Folgen des Helfersyndroms und der Selbstaufopferung können Burnout, Depressionen, psychosomatische Erkrankungen sein. Besonders häufig findet man das Helfersyndrom in der Altenpflege bzw. in helfenden und heilenden Berufen.
Nein, natürlich nicht. Wenn wir Menschen helfen, die Unterstützung benötigen, dann ist dies generell eine gute Tat.
Zum Helfen gehört meist auch, dass wir dem Hilfsbedürftigen zuliebe eigene Interessen momentan zurückstellen.
Das ist in Ordnung.
Kritisch wird es, wenn wir uns und unsere seelischen und körperlichen Bedürfnisse völlig unterordnen und die Interessen des Hilfsbedürftigen ignorieren, indem wir ihm unsere Hilfe aufzwängen, obwohl er diese nicht möchte oder nicht in dem Umfang braucht, wie wir ihm diese angedeien lassen, wir ihn also überbehüten.
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Guten Abend
Gut bin ich auf dieses Thema gekommen. Helfersyndrom. Ich ärgere mich ab meiner Nachbarin. Jedes Mal, wenn sie mir begegnet sagt sie mir: "Gell sagst es, wenn du Hilfe brauchst. " oder sie beurteilt mein Aussehen. "Siehst gut aus heute." Und sie lässt nicht locker.
Sie ist Altenpflegerin. Ich wohne per Zufall im Haus nebenan. Ich habe graue Haaaaare. Uiuiui. Ich treibe mit Sicherheit viel mehr Sport als diese Frau. Sie nervt. mich gewaltig. Ich habe mich überwunden, sie schriftlich zu bitten, damit aufzuhören. Ich habe sie auf das Helfersyndrom aufmerksam gemacht. Dann wäre ich eh nicht die richtige Person. Sie kommt immer abgearbeitet daher. Aber sie erinnert mich sofort, sie wäre für mich da, wenn ich sie bräuchte. Sicher schon 100 Mal. Jetzt kann ich gerade nicht schlafen, weil ich mich nur noch ärgere.
Jetzt hoffe ich, dass sie das schriftlich versteht. Sagen nutzt leider nichts.
Danke für Ihre Beiträge. --Ich kann von ihr Fordern damit aufzuhören.
Freundliche Grüsse Elsbeth Sonderegger
Es hat mir sehr geholfen an meinen eigenen Schwächen zu arbeiten und etwas zu ändern