Im Hier und Heute zu leben heißt nicht dass wir keine Ziele haben sollen. Im Gegenteil: Ziele geben unserem Leben eine Richtung und helfen uns das zu erreichen was uns wichtig ist.
„Wir hätten letztes Jahr doch nach Griechenland fahren sollen. Nun liegt Peter im Krankenhaus und wir werden wohl nie mehr zusammen eine solche Reise machen können.“ „
Ich hätte ihr sagen sollen, dass ich sie liebe, als sie noch unter uns war.“
Wenn wir das Heute nur mit Plänen für das Morgen verbringen, dann kann das einen unwiederbringlichen Verlust zur Folge haben. Sagen Sie denen, die Sie lieben „Ich liebe dich“. Rufen Sie Ihre Eltern an - und wenn es mitten in der Nacht ist „Hallo, Mama. Ich wollte dir nur sagen: Ich hab’ dich gern.“ Wenn wir wüssten, dass wir alle aufgrund einer Katastrophe sterben müssen, dann wären alle Telefonleitungen dieser Welt hoffnungslos überlastet. Jeder würde dann noch einmal einem anderen sagen wollen: „Ich mag dich. Verzeih mir, dass ich dir das die ganzen Jahre nicht gesagt habe.“
Machen Sie deshalb jeden Tag zu einem Festtag.
Sagen Sie nicht: „Morgen werde ich es mir gut gehen lassen“, „Nächstes Jahr werde ich das tun, wozu ich Lust habe.“
Wenn es um Pflichten ging, dann sagte meine Mutter früher oft: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“
Wenden Sie diesen Satz nicht nur auf die Pflichten und Arbeiten in Ihrem Leben an. Richten Sie sich auch nach ihm, wenn es um die Verwirklichung Ihrer persönlichen Wünsche und Träume geht.
Während ich diese Zeilen schreibe, spüre ich, wie Traurigkeit in mir aufsteigt. Es schmerzt mich, dass meine Eltern all das taten, was man eben so im Leben tut, und dabei ganz das Leben vergessen haben. Es schmerzt mich, dass meine Eltern am Leben vorbei gelebt haben. Aber diese Erfahrung hat für mich auch ein Gutes. Durch meine Eltern habe ich gelernt, es anders zu machen. Sie haben mir geholfen, mein Leben anders einzurichten.
Sie ersparen mir, dieselbe Erfahrung zu machen, denn ich habe mir fest vorgenommen, wie Edith Piaf am Ende meines Lebens sagen zu können: „Ich habe gelebt, Milord.“
Die alten Ägypter glaubten, dass bei ihrem Tode ihnen der Gott Osiris zwei Fragen stellen würde:
1. Hast du anderen Freude gebracht und
2. Hast du Freude empfunden?
Von der Beantwortung dieser beiden Fragen hing es ab, ob man seine Reise nach dem Tod fortsetzen durfte. Um ewige Glückseligkeit zu erreichen, musste man auf Erden Freude empfinden und geben. Genauso unbefriedigend wie in der Zukunft zu leben, ist es, in der Vergangenheit zu leben, indem man nur an die guten alten Zeiten denkt: „Früher war doch alles besser und schöner. Weißt du noch ...?“ Zu keiner Zeit hatten es die Menschen besser. Schon immer gab es Kriege, Katastrophen, Seuchen, Hungersnöte, wirtschaftliche und politische Krisen. Schon immer haben die Menschen persönliche Konflikte und Probleme gehabt.
Die Beschäftigung mit positiven Erinnerungen kann schön sein, aber sie verhindert auch, im Hier und Jetzt zu leben. Sie kann eine Art Flucht sein, um sich nicht dem Heute und der Verantwortung zu stellen. Im Hier und Heute zu leben, heißt nicht, dass wir keine Ziele haben sollen, dass wir planlos durchs Leben gehen sollen. Im Gegenteil.
Es ist sehr wichtig, zu wissen, wohin man im Leben will. Es ist sehr wichtig, sich Ziele zu setzen, zu wissen, das und das möchte ich im Leben erreichen und verwirklichen. Sie fahren ja schließlich auch nicht in Urlaub, indem Sie Ihre Familie in den Wagen packen und fragen: „Na, wo soll’s denn diesmal hingehen?“ Ihren Urlaub planen Sie in der Regel sehr sorgfältig. Sie überlegen sich schon Wochen und Monate vorher, wohin Sie fahren wollen. Und wie steht es mit Ihrem Leben? Machen Sie sich darüber auch so viele Gedanken wie über Ihren Urlaub?
Ein Leben ohne Ziel ist wie ein Schiff ohne Steuermann. Mal wird man dahin und mal dorthin getrieben und nur selten kommt man da an, wohin man möchte. Ziele geben unserem Leben eine Richtung und helfen uns, das zu erreichen, was wir wollen und was uns wichtig ist. Genauso wichtig ist es aber, den Weg zu seinem Ziel Tag für Tag zu genießen. Hat man stets nur sein Ziel vor Augen, dann übersieht man das Leben. Das Wichtigste am Leben ist jedoch das Leben. Wenn wir den Weg zu unserem Ziel keine Beachtung schenken, dann ist das, wie wenn wir eine Urlaubsreise machen und dabei die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zu unserem Urlaubsort außer Acht lassen.
Wenn wir nur essen, damit wir satt sind, und dabei dem, was wir essen, keine Beachtung schenken, dann entgehen uns viele Genüsse. Wenn wir uns dagegen auf die Speisen konzentrieren und sie zu schmecken versuchen, dann leben wir im Hier und Heute. Achtsamkeit nennt man das. Schauen wir einmal in Ihrem Leben nach. Haben Sie bisher Ihr Leben als eine Aneinanderreihung von Ankunftszielen angesehen? Schulabschluss, akademische Grade, Beförderung, Ehe, Geburt eines Kindes, Rente?
Sind Sie auch von Haltestelle zu Haltestelle gefahren, ohne sich den Weg dahin anzuschauen und ihn zu genießen? Dann haben Sie Ihr Leben wie in einem Flugzeug überflogen. Viele Kontinente und viel Sehens- und Erlebenswertes haben Sie dann nicht gesehen, gespürt und erlebt. Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Augenblicken.
Jeder Augenblick, den wir verstreichen lassen, ist verloren.
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Ich glaube , dass es vielen Menschen so geht wie oben beschrieben.
Ich finde die Gesellschaft lebt es einem auch so vor bzw. bin auch so erzogen worden.
Die allerwenigsten Leute erfüllen sich ihre Träume oder Wünsche generell die ältere Generation.
Der Artikel hat mich wirklich zum nachdenken gebracht,
der Alltagstrott und die alltägliche Routine erstickt vieles Spontane. Leider !
Ich werde ,, umdenken,, =)
Ein hilfreicher Artikel der einem die Augen öffnet .
VIELEN
DANK