Langeweile - wenn du nichts mit dir und deiner Zeit anzufangen weißt

Wenn man Langeweile hat und nichts mit sich und der Zeit anzufangen weiß dann ist man unzufrieden. Wie mit Langeweile und Lustlosigkeit umgehen?

Langeweile - wenn du nichts mit dir und deiner Zeit anzufangen weißt
© Juan Gomez, unsplash.com

Du bist unzufrieden und weißt nichts mit dir und der Zeit anzufangen. Dir ist todlangweilig und empfindest die Langeweile als belastend und qualvoll. Du hast Langeweile am PC, an den Wochenenden, am Feierabend. Langeweile muss nicht sein. Schau mal, ob hier was für dich dabei ist.

Begleiterscheinungen deiner Langeweile und Lustlosigkeit

Dich nicht aufraffen können; keine Energie verspüren; an nichts Freude haben; gereizt, frustriert und unruhig sein; sinnlosen und unbefriedigenden Beschäftigungen nachgehen, um dir die Zeit zu vertreiben.

Etwas anfangen und wieder abbrechen; unzufrieden mit dir sein; mehr schlafen als nötig, um das unangenehme Gefühl der Langeweile nicht zu spüren; Unruhe; Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Heißhunger. Es gehen dir Gedanken durch den Kopf wie "Ich weiß nichts mit mir anzufangen ...". Aus diesen Gründen hast du vielleicht sogar Angst vor Langeweile.

Und vermutlich isst du aus lauter Frust und Langeweile, um dir die Zeit zu vertreiben und wirst deshalb auf Dauer übergewichtig.

Was tun bei Langeweile? Tipps gegen chronische Langeweile und Lustlosigkeit

Beachte bitte: vielleicht solltest du deine Langeweile nicht bekämpfen, sondern sie zulassen und schauen, was passiert, wenn du nur dasitzst und nichts tust. Möglicherweise gewinnst du durch diese Meditation eine Erkenntnis, die dein Leben bereichern kann. Vielleicht hilft dir deine Langeweile kreativ und schöpferich zu werden, dich auf neue Interessen oder das Wesentliche in deinem Leben zu besinnen. Vielleicht ist deine Langeweile eine Botschaft. Sie will dich anregen, eine Antwort auf Fragen zu finden wie:

  • Wo will ich hin?
  • Was möchte ich mit der Zeit, die mir zu Verfügung steht, anfangen?
  • Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Wofür könnte ich dankbar sein?


Deine Langeweile könnte dir den Weg in eine befriedigendere und glücklichere Zukunft weisen, wenn du ihr die Chance dazu gibst. Matthieu Ricard, ein buddhistischer Mönch, schreibt in seinem Buch "Glück":

Langeweile ist die Krankheit derer, für die Zeit keinen Wert besitzt.

Je mehr uns bewusst ist, dass unsere Lebenszeit begrenzt ist, je kostbarer die Zeit für uns ist, umso mehr besinnen wir uns darauf, was uns wichtig und erstrebenswert ist und haben so keine Zeit für Langeweile. Wenn du diese Möglichkeit ausschließen und ein Mittel gegen deine gähnende Langeweile suchst, dann schau dir die folgenden Tipps an.

Spüre und erlebe die Natur.
Geh raus und beobachte einen Vogel. Höre seinen Gesang. Nimm etwas Walderde in die Hand und riech daran. Erfreu dich an den Bäumen und Blumen in der Natur. Es gibt so viel Schönes, es gibt so viele Wunder in der Natur zu sehen und zu entdecken. Wie kann man da Langeweile haben?

Bringe dich in eine gute Stimmung.
Erinnere dich an eine Situation, in der du so richtig zufrieden warst. Male dir diese Situation lebendig in allen Einzelheiten aus. Wo war es? Wer war anwesend? Womit warst du beschäftigt? Was haben die anderen getan? Was hast du damals gedacht? Wie hast du dich gefühlt? Versuche, dieses gute Gefühl jetzt wieder zu spüren. Dann kannst du dich fragen, was du jetzt brauchst, um wieder so zufrieden wie damals zu sein.

Setze deine Lustlosigkeit in Bewegung um, auch wenn dir nicht danach ist.
Lege deine Lieblingsmusik auf und tanze. Schwing dich aufs Fahrrad oder mach einen Spaziergang. Bewegung verleiht Energie, du baust Spannung ab und deine Kreativität fängt wieder zu sprudeln an.

Tue so, als ob du bereits Lust hättest.
Erinnere dich daran: Es ist nicht so entscheidend, was du tust. Wichtiger ist es, mit welcher Einstellung du dies tust. Beginne mit einer Aktivität und betrachte es als Experiment, herauszufinden, was dir Spaß machen könnte, womit du deine Glückshormone zum Fließen bringen könntest. Ja, du kannst sogar so vorgehen, dass du eine Aktivität beginnst und einfach so tust, als ob sie dir bereits Spaß macht und genau die richtige für dich ist.

Beginne mit dem ersten Schritt.
Beginne eine Aktivität, mit der du früher gute Gefühle verbunden hast, und führe sie nur mal probeweise für 5 bis 10 Minuten durch. Dann entscheide, ob du weitermachen willst. Häufig ist nur der Anfang schwierig, dann läuft es von selbst weiter und Freude daran kommt auf.

Überlege, wie du dir den Einstieg erleichtern kannst.
Gibt es vielleicht eine Musik, die dich in eine gute Stimmung und Bewegung bringt? Möchtest du dir eine Belohnung versprechen, wenn du startest? Gibt es Freunde, mit denen du gemeinsam starten kannst? Möchtest du dich Freunden gegenüber verpflichten, etwas Bestimmtes in Angriff zu nehmen?

Forsche nach, wie du dich lustlos machst.
Siehst du bei den möglichen Aktivitäten vielleicht nur die Mühe und das Negative? Dann suche ganz gezielt nach dem, was du dabei für dich gewinnen könntest und male es dir aus. Überlädst du dich mit Pflichten und Forderungen, so dass du innerlich dagegen rebellierst und dich gar nicht daran machen willst?

Dann suche dir gezielt etwas aus, womit du dich belohnst, wenn du es anpackst. Überlege dir auch, ob du dies alles wirklich erledigen musst oder ob du die Liste zusammenstreichen kannst. Meidest du eine Tätigkeit, weil du dir Angst machst, dass sie misslingen könnte? Dann reduziere deine Erwartungen. Könnte es genügen, dass du sie nur mittelmäßig hinbekommst, oder dass du überhaupt den Mut hast, diese Tätigkeit auszuprobieren?

Fehlt dir ein konkreter Plan, wie du vorgehen könntest? Dann beginne damit, dir darüber Gedanken zu machen, welche Wege es gibt, das Problem anzugehen. Vielleicht hast du im Freundes- und Bekanntenkreis einen Experten auf diesem Gebiet, von dem du dir Anregungen holen könntest. Erzählst du dir, dass du deinen Plan ohnehin nicht durchhalten kannst? Dann bereite dich systematisch auf die Blockaden vor. Wenn du an einem Tag beispielsweise keine Lust auf Gymnastik hast, was könntest du dann tun, um dennoch Bewegung zu haben? Die Treppe nehmen, statt den Lift? Das Fahrrad nehmen, statt das Auto?

Schaue dir die Gute Laune Strategien an

Wenn du an den Ursachen deiner Langeweile und Lustlosigkeit ansetzen möchtest

Hinter deiner Lustlosigkeit und Langeweile können sich unterschiedliche Ursachen verbergen. Du musst also zunächst nachforschen, wie du dich lustlos machst. Du hast richtig gelesen. Du bist für deine Lustlosigkeit verantwortlich! Du machst sie dir und deshalb kannst auch nur du dafür sorgen, wieder mehr Lust auf das Leben zu bekommen.

Siehst du bei den möglichen Aktivitäten vielleicht nur die Mühe und das Negative? Dann suche ganz gezielt nach dem, was du dabei für dich gewinnen könntest und male es dir aus.

Überlädst du dich mit Pflichten und Forderungen, so dass du innerlich dagegen rebellierst und dich gar nicht dran machen willst? Dann suche dir gezielt etwas aus, womit du dich belohnen kannst, wenn du es anpackst. Überlege dir auch, ob du dies alles erledigen musst oder ob du deine To-do-Liste kürzen kannst.

Sowohl Unterforderung(Boreout) als auch Überforderung (Burnout) können zu Antriebsschwäche, Lustlosigkeit und Langeweile führen. Mache deshalb den Burnout Test und den Boreout Test und schau, ob du unter einem Burnout oder Boreout leidest. Wenn dem so ist, dann brauchst du psychotherapeutische Hilfe. Alleine wirst du es vermutlich nicht schaffen, dich davon zu befreien.

Meidest du eine Tätigkeit, weil du dir Angst machst, dass sie misslingen könnte oder weil du immer alles perfekt machen willst und Angst hast, zu versagen? Dann reduziere deine Erwartungen. Könnte es nicht auch genügen, dass du die Tätigkeit oder Aufgabe nur mittelmäßig hinbekommst, Hauptsache, du hast etwas getan?

Ist Langeweile vielleicht bedrohlich für dich, weil sie dich auf dich selbst zurückwirft und du dich nicht von dir und deinen Problemen durch Aktivitäten ablenken kannst? Oder ist die Langeweile deshalb bedrohlich für dich, weil du dich nach sozialer Anerkennung und gefühlsmäßiger Verbundenheit mit anderen sehnst und dich einsam und nutzlos fühlst, wenn du nichts zu tun und Langeweile hast? Wenn dem so ist, dann halte inne und schaue nach, vor was du weglaufen willst - auch wenn das unangenehm für dich ist.

Stelle dich deinen Problemen und finde eine Lösung. Oder entstehen deine Langeweile und Lustlosigkeit, weil du dich nicht für das interessierst, was um dich vorgeht, weil du glaubst, alles zu kennen und zu wissen? Wenn dem so ist, dann liegt es an dir, dich für das zu öffnen, was dich umgibt.

Es mangelt nicht an attraktiven Angeboten, sondern daran, dass du dich nicht für diese interessierst. Hierzu passt das Zitat von Walt Disney:

Wenn man neugierig ist, findet man viele interessante Dinge zu tun.

Verhalte dich wie damals, als du ein kleines Kind warst. Damals hattest du keine Langeweile. Alles war für dich aufregend und spannend. Du hast deine Sinne benutzt und immer wieder Neues erlebt. Irgendwann hast du beschlossen, alles zu kennen und zu wissen. Gehe wieder mit offenen Augen, Ohren und Sinnen durch die Welt und öffne dich für die Wunder, die du noch nichts kennst und deine Langeweile verfliegt.

Wenn der Alltag dir arm erscheint, klage ihn nicht an - klage dich an, dass du nicht stark genug bist, seine Reichtümer zu rufen.

 

Es gibt immer etwas Aufregendes und Spannendes zu entdecken, das deine Langeweile und Lustlosigkeit vertreiben kann. Öffne dich dafür.

 

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Rene Boldau schreibt am 14.04.2023

Es hilft mir nicht weiter


Maria schreibt am 21.12.2020

Der Artikel sprudelt regelrecht vor Floskeln und Lebensweisheiten.


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 Begleiterscheinungen deiner Langeweile und Lustlosigkeit
 Was tun bei Langeweile? Tipps gegen chronische Langeweile und Lustlosigkeit
 Wenn du an den Ursachen deiner Langeweile und Lustlosigkeit ansetzen möchtest
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