Wenn wir uns suggerieren dass wir es nicht wert sind dass man uns liebt dann fühlen wir uns ungeliebt. Sich selbst ablehnen wirkt wie eine negative Hypnose.
Wovon wir überzeugt sind, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten.
Menschen unter Hypnose liefern hierfür einen überzeugenden Beweis.
Ihr kritischer Verstand ist ausgeschaltet und sie nehmen deshalb das für bare Münze, was man ihnen sagt.
Menschen unter Hypnose verhalten sich nach der Wahrheit, die man ihnen suggeriert.
So schwitzen Menschen, wenn man ihnen in Hypnose suggeriert, dass es entsetzlich heiß ist.
Sie legen ihre Kleider ab wie jemand, dem es zu heiß ist.
Umgekehrt frösteln Menschen, wenn man ihnen suggeriert, dass es erbärmlich kalt sei. Sie ziehen sich wärmer an.
Auch wir hypnotisieren uns mit dem, was wir von uns denken. Wenn wir uns suggerieren, dass wir nicht liebenswert sind, dann haben wir Minderwertigkeitskomplexe und fühlen uns ungeliebt.
Auch wenn uns jemand seine Liebe bekundet oder uns Komplimente macht, können wir diese nicht annehmen.
Wir glauben ihm nicht.
Wir denken, er wolle uns nur nicht weh tun oder er führe etwas im Schilde und schmiere uns deshalb Honig um den Mund.
Wir verhalten uns abweisend und wenn der andere sich dann von uns abwendet, sagen wir: „Ich habe es ja gewusst. Jemanden wie mich kann man nicht gernhaben.“
Wir glauben dem anderen nicht, da wir davon überzeugt sind, im Besitz der absoluten Wahrheit über uns zu sein.
Alles, was nicht mit unserer Wahrheit übereinstimmt, lehnen wir ab und erklären es für unwahr und falsch oder zweifeln zumindest daran.
Es passt einfach nicht in unser Bild des nicht liebenswerten Menschen, dass uns jemand liebt.
Wir können uns nicht vorstellen, dass jemand das „Nicht-Liebenswerte“ liebt.
Eine Lehrerin machte 1968 in den USA ein Experiment mit ihren Schülern in der Grundschule.
Sie sagte ihren Schülern, wissenschaftliche Untersuchungen hätten ergeben, dass Menschen mit blauen Augen bessere Menschen sind als braunäugige Menschen.
Blauäugige Menschen seien auch begabter und schlauer als Menschen mit braunen Augen.
Jeder Schüler, der braune Augen hatte, bekam ein Schild mit der Aufschrift „Braunauge“ und jeder Schüler mit blauen Augen bekam ein Schild mit der Aufschrift „Blauauge“.
In der Pause durften die blauäuigen Kinder nicht mit den braunäugigen spielen.
Ein braunäugiger Junge schlug einen blauäugigen, weil dieser ihn als "Braunauge" bezeichnet hatte.
Das empfand er als gemein und verletzend.
Am nächsten Tag verkündete die Lehrerin, sie habe sich geirrt.
Tatsächlich sei es so, dass die „Braunaugen“ die Begabteren und Besseren seien. Diese würden schneller lernen und seien schlauer.
Sie lobte die braunäugigen Schüler im Unterricht sehr viel für ihre Leistung.
In einem Test verbesserten sich die Leistungen der Braunaugen drastisch, während die Leistung der Blauaugen sank.
Die Lehrerin wollte mit diesem Experiment den Kindern zeigen, dass weder weiße noch schwarze, noch blau- oder braunäugige Menschen besser oder schlechter sind.
Und sie wollte klarmachen, dass Selbstablehnung zu schlechten Leistungen führt.
Wenn man sich für dumm hält, dann traut man sich vieles nicht zu und wird es nicht ausprobieren.
Wenn man sich für einen Versager hält, dann wird man immer einen Weg finden, um das negative Urteil von sich zu bestätigen.
Entweder tut man nichts oder man geht an alles nur halbherzig heran.
Zwangsläufig ist der Erfolg gering, man sieht sich in seiner negativen Meinung von sich bestätigt.
Man hält sich dann fälschlicherweise für sehr klug und weise.
In Wirklichkeit aber ist man sehr dumm. Man hat nichts vorhergesehen, sondern hat es heraufbeschworen.
Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das in der Psychologie. Hat man aber Erfolg, dann sagt man zu sich: „Das war nur Zufall“ oder „Das ist nichts Besonderes“.
Wenn man glaubt, ein Pechvogel zu sein, dann wird man vom Pech verfolgt sein.
Wenn man sich für hässlich und unattraktiv hält, dann wird man einen Weg finden, darin bestätigt zu werden.
Macht ein anderer eine positive Bemerkung über unser Aussehen, dann nimmt man ihm das nicht ab und denkt sich, er wolle einen nur nicht verletzen.
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