Unterbewusstsein

Das Unterbewusstsein beeinflusst unser Fühlen Handeln und unsere Erfahrungen. Gedanken sind Stimmungskiller oder Stimmungsaufheller.

Unterbewusstsein
© PAL Verlag

Eine der wichtigsten Entdeckungen der letzten Jahre war das Verständnis der Rolle, die unser Denken in der Gestaltung unseres Lebens spielt. Gedanken sind keine vagen "Nichts”, die zu nichts führen und nichts bewirken. Gedanken sind - wie Forscher auf dem Gebiet der Neurologie herausfanden - elektrische Impulse, die elektrische und chemische Umschaltungen im Gehirn auslösen. D.h. Gedanken sind Kräfte.

Wenn das Gehirn ein elektrisches Kommando - einen Gedanken - erhält, so startet es sofort mit mehreren Aktivitäten: Es reagiert auf den Gedanken, indem es die entsprechenden chemischen Kontrollsubstanzen im Körper freisetzt, und es versetzt das zentrale Nervensystem in Bereitschaft, entsprechend zu reagieren und zu handeln. Während wir den Gedanken denken, ist uns nicht bewußt, was das Gehirn damit macht.

Wohin es die neue Information leitet, und was es daraus macht, wird von unserem Unterbewußtsein bestimmt, d.h. von dem, was wir von Kindheit an gelernt und erfahren haben.

Wie das Unterbewußtsein entsteht

Das Unterbewußtsein ist mit einer Schallplatte vergleichbar. Am Tag unserer Geburt begann jeder von uns mit einer Kunststoffplatte, in der sich noch keine Rille befand. Sie war sozusagen noch jungfräulich. Von diesem ersten Tag an ritzte jedes Wort, das wir hörten, und jede Erfahrung, die wir machten, eine Rille in die Platte des Unterbewusstseins. Je öfter wir etwas hörten und erlebten, je intensiver und schmerzlicher das war, was wir erlebten, umso tiefer wurden die Rillen.

Sind Sie schnell gekränkt? Haben Sie automatisch Schuldgefühle, wenn Sie jemandem eine Bitte abschlagen?cSchlägt es Ihnen sofort auf den Magen, wenn jemand Sie kritisiert? Gehen Sie schnell an die Decke, wenn Ihnen jemand blöd kommt? Dann kennen Sie die Macht Ihres Unterbewusstseins.

Viele Ihrer emotionalen Reaktionen werden von Ihrem Unterbewusstsein gesteuert. Wann immer ein bestimmter Knopf bei Ihnen gedrückt wird, spult Ihr Unterbewusstsein automatisch das hierfür angelegte Gefühls- und Verhaltensprogram ab.

Wie wir reagieren ist das Resultat dieser Programme - der unbewussten Gedanken und Selbstgespräche, die unser Gehirn im Unterbewusstsein gespeichert hat.

Das Unterbewusstsein ist eine Art inneres Navigationssystem, vergleichbar mit dem Navi Ihres Autos. Ist ein Ziel eingegeben, leitet Sie das Navi dahin. Da es die Aufgabe des Gehirns ist, unser Überleben zu sichern, muss es schnell und zuverlässig reagieren. Das tut es mit erstaunlicher Präzision.

All unseren bewussten Entscheidungen gehen immer(!) Entscheidungen unseres Unterbewusstseins voraus. Wir glauben, uns bewusst für ein Kleidungsstück, eine Reise, einen Beruf oder eine Reaktion zu entscheiden. In Wirklichkeit hat vor(!) unserer bewussten Entscheidung bereits unser Unterbewusstsein die Entscheidung für uns getroffen. Man könnte sagen: Wir sind eine Marionette, die von unserem Unterbewusstsein gesteuert wird. Das bedeutet:

Nur wenn Sie die Navigations-CD Ihres Unterbewusstseins updaten (sprich eine neue Fassung draufspielen), kann Ihr Unterbewusstsein anders reagieren und entscheiden.

Wie das Unterbewusstsein steuern und beeinflussen?

Wir sind unserem Unterbewusstsein nicht ausgeliefert. Allerdings braucht es Ausdauer und Training, um die Navigations-Software unseres Unterbewusstseins neu zu programmieren. Bis zum Alter von 5 bis 7 Jahren glaubten wir an den Weihnachtsmann. Warum? Weil unsere Eltern uns sagten, dass es ihn gibt und er es sei, der die Geschenke bringt. Ebenso glaubten wir unseren Eltern, wenn diese sagten:

  • Du bist so was von blöd.
  • Du bist wirst es nie zu etwas bringen.
  • Aus dir wird nie etwas werden.
  • Mit dir hat man nichts als Ärger.
  • Dumme Gans.
  • Mit dir muss man sich schämen.


Während man den Glauben an den Weihnachtsmann irgendwann aufgibt, glaubt man weiterhin an viele andere Dinge, die uns die Eltern über uns und das Leben erzählt haben. Diese Dinge treiben in unserem Unterbewusstsein so lange ihr Unwesen, bis wir uns bewusst machen, dass Vieles, was unser Unterbewusstsein gespeichert hat, nicht der Wahrheit entspricht. Wir müssen die Überzeugungen in Bezug auf uns, was man tut und nicht tut, was richtig und falsch ist, was gut und böse ist, überdenken, in Frage stellen und korrigieren.

Unser Unterbewusstsein kann das nämlich nicht selbst entscheiden.

Es akzeptiert unzensiert die Informationen, die es bekommt, solange als Wahrheit, bis es von uns(vom Bewusstsein) die Nachricht erhält, dass es Zeit ist, umzudenken. Wenn wir uns also von Gefühlen wie Angst, Schuldgefühlen oder Minderwertigkeitsgefühlen befreien wollen, müssen wir herausfinden,

  • durch welche Überzeugungen in unserem Unterbewusstsein diese Gefühle hervorgerufen werden und
  • diese negativen Überzeugungen dann bewusst hinterfragen und verändern.


In einer Therapie macht das ein Therapeut zusammen mit seinen Klienten. Wir können aber auch ohne Therapeut unsere Einstellungen und Überzeugungen hinterfragen und korrigieren.

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G.M.T. schreibt am 27.03.2021

Schade, ich finde den Artikel sehr oberflächlich & so "stromlinienförmig" einseitig..... oder es ist sehr missverständlich.....
"Das Unterbewusstsein ist eine Schalllatte ohne Rillen" & wird praktisch "neu" geschrieben.....? Ich denke, wenn es tatsächlich so wäre, würde JEDER Mensch anfangen, "wie der 1. Mensch"...Das "Unterbewusstsein ist so gut beschrieben, dass der Mensch gespeicherte 'Erfahrungen' weiter entwickelt werden - manche mehr, manche weniger - je nachdem wie die Prioritäten verteilt sind, die 'gemachten Erfahrungen' ausgeprägt sind.
Alles andere macht keinen Sinn...wir würden noch wie die Neandertaler sein wenn man immer wieder "neu" beginnen müsste.


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 Wie das Unterbewußtsein entsteht
 Wie das Unterbewusstsein steuern und beeinflussen?
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