In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" klären die Therapeutinnen Maja Günther und Claudia Morgenstern, warum es uns guttun kann, Gefühlen von (Liebes-)Kummer Raum zu geben.
In dieser Podcastfolge geht es um das Gefühl von Kummer, vor allem um Liebeskummer. Dieser trifft uns, egal in welcher Lebensphase, besonders stark, weil er auf die meisten von uns wie ein kalter Entzug von glücksbringenden Liebeshormonen wirkt. Das bedeutet, er spielt sich nicht nur im Kopf, sondern auch auf körperlicher Ebene ab. Die Psychologin Claudia Morgenstern und die Coach Maja Günther klären die vier Phasen von Liebeskummer und was du aktiv dagegen tun bzw. wie du dich um deinen Liebeskummer kümmern kannst. Am Ende geben sie dir eine praktische Übung mit auf den Weg, wie du deinen Kummer in positive Energie verwandeln kannst.
Wir alle machen im Lauf des Lebens die Erfahrung vom Gefühl des Kummers, aber er äußert sich in ganz unterschiedlicher Form und Intensität: vom Betrübtsein über Liebeskummer bis bin zu Traurigkeit und Trauer etc. Allen gemein ist ein Verlust als Auslöser. Der Kummer ist eine geradezu natürliche Reaktion darauf. Gleichzeitig kann er selbst wiederum Niedergeschlagenheit, Antrieblosigkeit, Verzweiflung oder eine depressive Phase auslösen. Deshalb ist es wichtig, den Kummer anzuerkennen und ihn nicht abzutun oder zu verschweigen.
Kummer ist ein Warnsignal unserer Seele.
Liebeskummer wirkt wie ein (kalter, also sofortiger) Entzug von Glückshormonen, die in der Phase des Verliebtseins, aber auch im Zustand tiefer Liebe und Zuneigung in uns ausgelöst werden. Dieser Kummer trifft uns also sowohl auf seelischer wie auf körperlicher Ebene und ist umso schwerer zu ertragen.
Grundsätzlich durchlaufen wir beim Liebeskummer die gleiche vier Phasen wie in der Trauer, schließlich wurden wir ja gezwungen, uns von einem Menschen und einer gemeinsamen Lebenssituation zu verabschieden und müssen ja mit dem Verlust klarkommen. Auch hier gilt übrigens: Keine der vier Phasen kann übersprungen werden, auch wenn wir es uns noch so wünschen würden. Wir durchlaufen alle Phasen, aber auch hier hilft es, sie bewusst wahr- und anzunehmen.
Phase 1: Das Nicht-Wahrhaben-Wollen der Situation (in dem Fall der Trennung)
Phase 2: Die Trauer und (häufig im zweiten Schritt) Wut über die Situation oder die andere Person, die sie ausgelöst hat
Phase 3: Die Reflexion dessen, was zur Situation geführt hat, die innere Öffnung dafür und erste Schritte der Akzeptanz
Phase 4: Die Neuorientierung
Wenn du mehr über die vier Phasen des Liebeskummers wissen willst, schau dir den Beitrag Liebeskummer – 13 Tipps, um Liebeskummer zu überwinden an.
Grundsätzlich hilft nur, die Trennung zu akzeptieren und alles zu tun, was diesen Zustand auf allen Ebenen erfahrbar macht. Dazu kann gehören, gemeinsame Fotos und Erinnerungen von den Wänden zu entfernen (und bestenfalls auch wegzugeben oder wegzuwerfen) und den Kontakt zu der anderen Person so weit wie möglich zu vermeiden.
Hier gibt es einige praktische Strategien und Tipps, die Maja und Claudia häufig auch ihren Klientinnen und Patienten empfehlen:
Alles, was dich auf andere Gedanken bringt, wird dir helfen: Fahre in den Urlaub, beginne ein neues Hobby, widme dich deiner Arbeit etc. Am besten sind das Dinge, die dir Kraft geben und dich und deine Gesundheit nicht zusätzlich belasten.
Ja, du darfst trauern und dich schlecht fühlen. Du darfst dich sogar für einen Moment bemitleiden und selbst betrauern. Überlege, was dich besonders trifft und warum – und bleibe bei dieser Überlegung nur bei dir, ohne Schuldzuweisungen an den Auslöser. Um den geht es jetzt nicht, sondern nur um dich: Warum verletzt dich der Verlust so sehr? Wenn du ehrlich zu dir bist und das herausfindest, weißt du auch besser, was dir hilft, um deinen Kummer zu überwinden und deine Seele zu heilen.
Sprich aus, was dich beschäftigt. Wenn euch echte Freundschaft verbindet und sie empathisch sind, werden sie dich durch diese Zeit tragen und dir Kraft und womöglich eine neue Perspektive auf deine Situation geben.
Schreib beispielsweise auf einen Zettel, was dich gerade runterzieht, verabschiede dich davon und verbrenne den Zettel. Solche Rituale helfen dir, den Abschied nicht nur in Gedanken, sondern ganz real und mit allen Sinnen wahrzunehmen: du hörst, riechst und siehst, wie der Zettel verbrennt, und vielleicht fühlst du auch die Wärme des Feuers. So realisierst du diesen Prozess leichter.
... in den nächsten Tagen und Wochen und dokumentiere so auch dir sehr klein erscheinende Veränderungen. So machst du dir deine Entwicklung und deine Fortschritte bewusst.
Male ein Bild, schreibe ein Gedicht, gib dem Kummer eine Gestalt. So kannst du ihn aus dir herausholen und mit Abstand betrachten. Was siehst du?
Wenn du selbst nicht weiterkommst, kannst du dir an unterschiedlichen Stellen professionelle Hilfe bei Kummer holen, etwa telefonisch bei der "Nummer gegen Kummer" unter 116111 (für Jugendliche) oder 0800 111 0550 (für Eltern und Familien) oder der Telefonseelsorge unter 0800 1110111.
Diese Übung funktioniert ganz einfach:
Nimm dir eine Pappkiste (am besten mit Deckel), dazu Zettel und Stifte. Wann immer dir Kummergedanken kommen, schreib sie auf und leg sie in die Kiste. Dann verschließe sie. Das hilft dir, dich Schritt für Schritt von den Kummergedanken zu befreien.
In der heutigen Podcastfolge geht es um das Gefühl des Kummers und seine Ausprägungen wie Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Wenn du mehr wissen willst, wie du einen positiven Umgang damit entwickeln kannst, empfehlen wir dir den Ratgeberklassiker "Wenn das Leben zur Last wird" von Rolf Merkle, der sich über 150.000 Mal verkauft hat. Darin gibt dir der erfahrene Therapeut und Bestsellerautor Hilfe zur Selbsthilfe: Symptome erkennen, Depressionen selbst behandeln mit Strategien und Übungen zur Vorbeugung. So baust du Schritt für Schritt Selbstbewusstsein auf und betreibst aktiv Selbstfürsorge – mit einem Selbsttest zur Selbstverortung. Mehr Infos zum Buch und Bestsellmöglichkeiten findest du im PAL Onlineshop.
Du findest alle Folgen des Podcasts hier zum Nachhören. Mehr zum Podcast selbst und über Maja und Claudia erfährst du hier.
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