Beziehungen sind wie Meereswellen – Podcast #88

Warum gerade Veränderungen und Krisen für Lebendigkeit in einer Beziehung sorgen und in dieser Dynamik die Chance liegt, das Miteinander zu stärken. Darum geht es in dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude".

Beziehungen sind wie Meereswellen – Podcast #88
© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotos von unsplash.com

In dieser Folge geht es um die Dynamik von Beziehungen. Wie können wir damit umgehen, wenn es mal nicht so gut läuft? Wie kann es uns gelingen, nicht alles in Frage zu stellen beziehungsweise aus den schwierigen Gefühlen wieder herauszufinden und das zu sehen, was wir an unserem Gegenüber haben? Wie kann es uns gelingen, den Blick auf das Gute zu richten und alltägliche Streitereien zu überwinden? Wann ist eine Beziehung wirklich zu Ende?

Das Auf und Ab in Beziehungen

Vielleicht kennst du das: Du bist schon länger in einer Beziehung und es kommen immer mal wieder Phasen, in denen es nicht gut läuft und du dich an deiner Partnerin oder deinem Partner aufreibst. Ihr streitet wegen Kleinigkeiten, du fühlst dich nicht gesehen, nicht verstanden, oder du hast Erwartungen an die oder den anderen, die nicht erfüllt werden. Vielleicht hast du in manchen Dingen eine andere Einstellung als deine Partnerin oder dein Partner. Es sind immer wieder dieselben Dinge, die in deiner Beziehung schwierig sind und zu Auseinandersetzungen oder einem Sich-Zurückziehen führen. Vielleicht zweifelst du manchmal sogar an der Beziehung und bist dir nicht sicher, ob sie auf Dauer wieder besser werden kann oder nicht.

Beziehungen sind wie Meereswellen

Es geht mal hoch und mal runter. Es gibt riesige Wogen, stürmische Wellen mit Schaumkronen und kleine, gleichmäßige Wellen. Oft ist das Meer auch ruhig und nahezu glatt, die Wellen sind nur an der Oberfläche und kaum zu sehen. In jedem Fall ist das Wasser immer in Bewegung und sorgt so für Lebendigkeit. Aus dieser Perspektive betrachtet braucht es die Wellenbewegungen. Auch in Beziehungen gibt es große und kleine Erschütterungen sowie Zeiten, in denen alles gut funktioniert und glatt läuft. Doch auch eine Beziehung ist immer in Bewegung und braucht sie, um lebendig zu sein. Es sind nicht immer nur die schönen Zeiten, die für eine gute Beziehung wichtig sind. Gerade in schwierigen Zeiten lernen sich Paare besser kennen. 

Mache eine Bestandsaufnahme deiner Beziehung: Was ist und was verändert sich?

Wenn du deine Beziehungen rückblickend betrachtest, welche Wellen hast du mit deiner Partnerin oder deinem Partner überstanden, welche Welle seid ihr geritten, welche Welle hat euch fast unter sich begraben und in die Tiefe gezogen? Was hat euch die Bewältigung dieser Zeit für eure Beziehung gebracht? Was hat sich dadurch verändert? Was hast du über dein Gegenüber gelernt? Was hast du über dich gelernt?

Eine Grund für größere Wellenbewegungen in der Beziehung ist, wenn eine oder einer von beiden sich verändert, sich weiterentwickelt und sich damit auch die Bedürfnisse gegenüber der anderen Person ändern. Es entsteht eine Schieflage. In solchen Zeiten ist es unumgänglich sich gegenseitig über die Gedanken und Gefühle auszutauschen, denn hier findet ein Prozess der Neuorientierung innerhalb der Beziehung statt und damit wird die Beziehung an sich neu justiert. Je bewusster wir solche Prozesse miteinander durchlaufen, desto leichter gelingt es, die Wogen gemeinsam wieder zu glätten. Wir erkennen solche Schieflagen in der Regel daran, dass wir mehr streiten, von der oder dem anderen genervt sind – oder umgekehrt –, und der innere Abstand zur Partnerin oder zum Partner größer wird.

Nimm dir regelmäßig Zeit und setzt dich mit deiner Partnerin oder deinem Partner zusammen. Besprecht, wer von euch welche Bedürfnisse hat. Es ist nicht immer leicht herauszufinden, wer was braucht. Es ist außerdem nicht einfach, die Äußerungen oder Geschehnisse nicht auf sich zu beziehen und persönlich zu nehmen. Wenn sich deine Partnerin oder dein Partner beispielsweise ein neues Hobby zulegt, das dich nicht interessiert oder das sie oder er alleine ausüben möchte, sollte dieses Ansinnen von dir nicht als Ablehnung angesehen werden. Vielleicht ist es genau das, was deine Partnerin oder dein Partner in dem Moment glücklich macht. Dieses Glücklichsein wiederum wird sich positiv auf eure Beziehung auswirken. Das soll nicht heißen, dass du immer alles sofort super finden musst, was deine Partnerin oder dein Partner beginnt. Denn immer, wenn jemand sich verändert, verändert sich auch die ganze Beziehung – und damit wirst auch du ein Stück dazu gezwungen, dich mit zu verändern. Manchmal stellt das kein Problem dar, aber manchmal braucht es Zeit zur Umgewöhnung. Das unterschätzen wir häufig.

Überlege dir, wann deine Partnerin oder dein Partner sich in eurer Beziehung verändert hat. Was hat sich dadurch für dich verändert? Was hat sich verbessert? Wie bist du mit der Veränderung umgegangen?

Gemeinsam wachsen

Wenn wir sensibel mit solchen Veränderungen im Leben umgehen, haben wir die Chance, zusammen zu wachsen – auch in schwierigen Zeiten, in denen wir mit großen Herausforderungen von außen konfrontiert sind. Wir lernen uns Stück für Stück besser kennen. So können die Wellenbewegungen für Lebendigkeit in der Beziehung sorgen. Schaue in den schwierigen Momenten auf das, was sich verändert und nimm es als Chance, deine Beziehung zu stärken.

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Maja Günther

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